IHK-Magazin Wirtschaftskompass, Ausgabe 04/2023

Bilder: Rubrik  1 Wirtschaftskompass 04 | 2023 ZUKUNFT SICHERN DURCH AUSBILDUNG Christina Ide, Stern Auto GmbH Kaufmännische und technische Berufsausbildung Gemeinsam digitale Geschäftsmodelle entwickeln 11 Krieg belastet Branchen 18 Berufsschulzentrum Nord 28 WIKO Wirtschaftskompass Westmecklenburg Magazin der IHK zu Schwerin 04 | 2023

Bilder: www.industrie-zukunft.de Westmecklenburg als Teil der Metropolregion Hamburg kann auch In|du|strie! Leben und Arbeiten im Urlaubsland Nr. 1 ist hier Wirklichkeit! Mit der Akzeptanzoffensive In|du|strie Gemeinsam. Zukunft. Leben. will die Industrie in dem östlichen Teil der Metropolregion Hamburg auf sich und auf die guten Standortbedingungen aufmerksam machen. Westmecklenburg kann auch In|du|strie: Mit den Unternehmen vor Ort, für Fach- und Führungskräfte und für Investoren. Entdecke das du zur Industrie in Westmecklenburg! | |

Unternehmer sind es gewohnt, immer wieder auf neue Situationen zu reagieren und ihre Prozesse danach auszurichten. Gerade die vergangenen Monate waren für diese Flexibilität ein eindrucksvolles Zeugnis. Die Auswirkungen auf die gesamte Geschäftswelt sind nach wie vor gegenwärtig: Eine noch immer nicht vollständig überwundene Pandemie, die mit globalen Lieferengpässen einhergeht und ein Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, deren Auswirkungen sich massiv auf die Energiesicherheit und das Preisniveau niederschlagen. Die Anhebung des Mindestlohnes sorgte zudem für die Veränderung des gesamten Lohngefüges in Deutschland, gleichzeitig bezahlt die Wirtschaft politische Wahlgeschenke wie den zusätzlichen Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern und kann nur mit Unverständnis zuschauen, wie sich die politischen Akteure dafür selbst feiern. Am nachhaltigsten jedoch müssen sich Unternehmen mit dem akuten Fachkräftemangel, der schon längst zu einem Arbeitskräftemangel mutiert ist, beschäftigen. Dieses massive Problem ist deswegen so ernst, weil es trotz aller Anstrengungen keine kurzfristige Lösung zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt geben kann. Die Ursachen liegen in der demografischen Entwicklung Deutschlands, denn immer weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter müssen für die sozialen Sicherungssysteme sorgen. Der Generationenvertrag droht ernsthaft in Gefahr zu geraten! Dennoch müssen Lösungen gefunden werden, schnell! Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen hängt jetzt vor allem vom Humankapital ab. Deshalb sind alle Denkmodelle erlaubt. Qualifizierungen, Quereinsteiger, vereinfachte integrative Verfahren für Flüchtlinge, um für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen zu können, Anreize für Arbeitnehmer usw. Jedoch ist ein Standort für Arbeitnehmer auch davon abhängig, welche Bedingungen in Fragen der Arbeitszeiten und der Entlohnung geboten werden. Gerade gegenwärtig erleben wir diesen intensiven Wandel. Darüber hinaus hat Westmecklenburg besondere Standortvorteile: Neben einer guten Kinderbetreuung können Fachkräfte sich hier in der Regel eine eigengenutzte Immobilie leisten. Zudem bieten Strand, Natur sowie Kunst und Kultur Lebensqualität vor Ort. Und die Metropole Hamburg ist auch nicht weit. Ferner wird man mit geringerem Personal die Arbeitsprozesse umstellen. Hier kommen die Digitalisierung und der Einsatz von „Künstlicher Intelligenz“ zum Einsatz. Der Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte verschärft sich indes weiter. Selbst auszubilden ist ein hervorragender Weg, diesem Druck zu begegnen! Mit der IHK zu Schwerin haben die Unternehmen in Westmecklenburg eine kompetente Partnerin für die duale Ausbildung und Weiterbildung an ihrer Seite. Kommen Sie auf uns zu! Siegbert Eisenach Hauptgeschäftsführer Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen hängt jetzt vor allem vom Humankapital ab. Deshalb sind alle Denkmodelle erlaubt. Herausforderung des Wandels Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Editorial  1 Wirtschaftskompass 04 | 2023

 STANDORTPOLITIK 09 Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung 10 Cyberbedrohung: Unternehmen im Zugzwang 11 Gemeinsam digitale Geschäftsmodelle entwickeln 12 Betriebliche Gesundheit 13 Neue Anlaufstelle für Arbeitsgesundheit  TITELTHEMA 14 Ausbildung unter einem guten Stern 16 Ehrenamt sichert Qualität 17 Ehrenamt und Fachkräftesicherung 17 Gemeinsam Jetzt#könnenlernen  EXITENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG 18 Krieg belastet Branchen 19 Bio aus MV zeigt sich der Welt 20 Zwischen Solarkraft und Wissenschaft 22 Coworking Festival MV 2023 23 Neues Bürgschaftsprogramm 23 INVEST–Zuschuss für Wagniskapital 24 Gemeinwohlorientierte Unternehmen 25 Nachfolger suchen Unternehmen  AUS- & WEITERBILDUNG 26 Könnenlernen 28 Berufsschulzentrum Nord 30 Erfolgreicher IHK-Abschluss 32 Frühjahrsbrunch für Lehrkräfte 32 Klischees sind nicht unser Ding  INTERNATIONAL 34 Singapore Green Plan 2030 36 Druck für deutsche Unternehmen 36 Außenwirtschaftstag 2023 38 Netzwerk WeChat 38 Veräußerungsgewinne 39 Koordinierte Hilfsangebote  RECHT & STEUERN 39 Ehrenamtliche Handelsrichter 40 Amtliche Bekanntmachungen 20 34  SINGAPORE GREEN PLAN 2030 Der Singapore Green Plan 2030 umreißt die ehrgeizigen und konkreten Ziele des Landes für das nächste Jahrzehnt.  ZWISCHEN SOLARKRAFT UND WISSENSCHAFT Gut 80 Gärtner, Vertreter aus Wissenschaft und Verarbeiter trafen sich im Februar in zum Obstbautag 2023 in der „Viehhalle“ Güstrow. Inhalt 2  Inhalt Wirtschaftskompass 04 | 2023

10  CYBERBEDROHUNG: UNTERNEHMEN IM ZUGZWANG Unternehmen als Opfer von digitaler Erpressung, Sabotage und Spionage? Seit einigen Jahren, insbesondere aber im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, steigt dieses Risiko rapide an.  ERFOLGREICHER IHK-ABSCHLUSS Die 32 besten Absolventen (18 verschiedene Ausbildungsberufe) und deren IHK-Ausbildungsbetriebe erhielten am 6. März durch Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, und Matthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin, ihre Facharbeiterzeugnisse.  BETRIEBLICHE GESUNDHEIT Das Bemühen um die Mitarbeitergesundheit ist in vielen Unternehmen zu einem relevanten Teil der Fachkräftebindung geworden. 12 30 Inhalt  3 Wirtschaftskompass 04 | 2023

Der Internationale Frauentag am 8. März gilt seit 2023 als gesetzlicher Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern. Die rot-rote Regierungskoalition hatte zuvor dieses Wahlversprechen im Koalitionsvertrag verankert. Dieser am 28.06.2022 durch den Landtag beschlossene zusätzliche Feiertag ist für die Wirtschaft in MecklenburgVorpommern ausgesprochen teuer. Der Feiertag kostet die heimischen Unternehmen zirka 60 Mio. Euro pro Jahr. Freude bei den Arbeitnehmern, Verständnislosigkeit für die ökonomisch völlig unsinnige Entscheidung dagegen bei den Unternehmen. Sieht man einmal vom Saarland und den Stadtstaaten in Deutschland ab, belegt MV auch in dieser sehr entscheidenden Kennziffer mit 44.728 Mrd. Euro (Bruttoinlandsprodukt Stand 2021) den letzten Platz im Bundesvergleich. Dagegen hat MV im gesamten Norden nun einen Feiertag mehr als die restlichen Bundesländer in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein! „Volkswirtschaftliche Fakten beeindrucken unsere Landesregierung wenig. Mit Geschenken auf Kosten der Wirtschaft, verspricht sich die Regierungskoalition offensichtlich Sympathiepunkte bei den Wählerinnen und Wählern“, so bewertete Matthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin. Bereits im Juni 2022 hatten sich die Industrie- und Handelskammern in MecklenburgVorpommern massiv gegen die Einführung des Feiertages positioniert. Unbeeindruckt und völlig beratungsresistent wurde der Beschluss dennoch gefasst. „Mittlerweile haben wir eine ernsthafte Energiekrise, deren Auswirkungen auf die Wirtschaft gegenwärtig nicht in vollem Umfang zu bewerten ist. Zusammen mit vielen anderen Aspekten, die sich negativ auf unsere Unternehmen auswirken, fordern wir die Landesregierung auf, diesen Feiertag bis auf Weiteres auszusetzen. Jetzt ist nicht die Zeit, die Wirtschaft noch mehr zu belasten“, so Präsident Belke. Neben den erhöhten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Corona- Krise, der an den Tarifparteien vorbei entschiedenen Erhöhung des Mindestlohnes und seinen Auswirkungen auf das gesamte Lohnsystem, den Lieferengpässen, dem akuten Arbeitskräftemangel und einem inflationären Markt durchleben die Unternehmen eine unsichere und äußerst angespannte Zeit. Viele Rücklagen sind aufgebraucht, steigende Material- und Einkaufspreise führen zu Unsicherheit und investiver Zurückhaltung. Der Wirtschaftskreislauf reagiert gegenwärtig extrem sensibel. Beachtlich sei auch die Entscheidung der dänischen Regierung, einen Feiertag zur Finanzierung höherer Wehrausgaben zu streichen. Dies sei nach Ansicht der Wirtschaft ein ökonomisch verantwortungsvolles Handeln und gleichzeitig ein Denkansatz für die Politik unseres Landes.  BELASTUNGEN REDUZIEREN Wirtschaft fordert Aussetzung des Feiertages Matthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin Auf dem Hochschulcampus Lübeck trafen sich im März 2023 die Präsidien der IHK zu Schwerin und der IHK zu Lübeck. Der Hanse Innovation Campus Lübeck und das Technikzentrum Lübeck platzierten bei diesem Treffen Impulse für ein innovatives Norddeutschland. Insbesondere ging es in den Gesprächen um den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und die Förderung innovativer Gründungen. Auf der gemeinsamen Campustour zeigten das Kompetenzzentrum CoSA der Technischen Hoschule Lübeck und das Institute for Software Engineering and Programming Languages der Universität Lübeck Praxisbeispiele zu den Themen künstliche Intelligenz, Gesundheitswesen, 5G-Netz und Medizintechnik. Bilder: info@paperheroes.de / IHK 4  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 04 | 2023

Mit dem Kulturfonds Energie des Bundes unterstützt die Bundesregierung die Kulturszene bei der Bewältigung der Energiekrise. Dafür stehen bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung. Der Kulturfonds Energie des Bundes richtet sich an Kultureinrichtungen, Einrichtungen der kulturellen Bildung und Kulturveranstaltende. Berücksichtigt werden die Kosten für Gas, Fernwärme und Strom, der Förderzeitraum läuft rückwirkend vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024. Das Förderprogramm baut auf den bewährten Strukturen des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen auf. Es werden sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Kultureinrichtungen (z. B. Theater, Kinos, Einrichtungen für Live-Aufführungen mit durchgängigem Programm, Kulturzentren) und Kulturveranstaltende (tragen das wirtschaftliche und organisatorische Risiko einer Veranstaltung) gefördert. Bei privaten Kultureinrichtungen bezuschusst der Kulturfonds Energie des Bundes den nachgewiesenen förderfähigen Mehrbedarf der Energiekosten (Strom, Gas, Fernwärme) als maximale Förderquote zu 80 Prozent. Kulturveranstalter erhalten einen pauschalen Zuschuss von bis zu 50 Prozent der branchenüblichen Mietkosten, dessen Höhe sich an den Platzkapazitäten der Veranstaltungsstätte orientiert. Die Beantragung erfolgt über die Plattform www.kulturfonds-energie.de. Dort stehen umfangreiche Informationen über den Fonds, die Förderkriterien sowie eine detaillierte FAQ-Übersicht inklusive Beispielrechnungen zur Verfügung. Zusätzlich zur Website können sich potenzielle Nutzerinnen und Nutzer auch telefonisch: Hotline 0800 6645685 oder per E-Mail: service@kulturfonds-energie.de informieren und kostenlos beraten lassen.  ENERGIEFONDS GESTARTET Hilfen für die Kulturszene IHK ZU SCHWERIN Frank Witt  0385 5103-306 witt@schwerin.ihk.de IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de Wie wollen wir im Jahr 2045 im Großraum Hamburg leben und welche Rolle wird Westmecklenburg in Zukunft für die Region spielen? Welche Infrastrukturprojekte werden eine wichtige Rolle spielen und welche Funktionen werden die einzelnen Landkreise der vier beteiligten Bundesländer zukünftig für die Entwicklung der Gesamtregion insgesamt ausüben? Diese und weitere Fragen diskutierten mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft im Rahmen der Zwischenkonferenz der Metropolregion Hamburg am 23. Februar im Kloster Zarrentin. Zur Debatte standen dabei zwei Modelle, die von Planungsbüros parallel und im Wettbewerb entworfen wurden. Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises LudwigslustParchim, sagte bei der Vorstellung der Entwürfe: „Die Metropolregion Hamburg will sich zu einer wachsenden Region mit internationaler Ausstrahlung entwickeln. Die heute vorgestellten Entwürfe der Büroteams inspirieren uns über Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung der Metropolregion zu diskutieren. Der weitere Dialogprozess ist wichtig für uns und die gesamte Region, um eine gemeinsame Entwicklungsperspektive zu definieren.“ Die Konferenzteilnehmer konnten Fragen und Anregungen einbringen und schließlich über die Stärken und Schwächen der Konzepte in Workshops beraten. Ausgehend von den Ergebnissen der Workshops werden die bisherigen Ansätze bis zum kommenden Jahr zu einem räumlichen Leitbild verdichtet, dass charakteristische Aussagen über die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Teilräume und des gesamten Verbundes treffen soll. Die OECD hat der Metropolregion Hamburg Empfehlungen für ihre zukünftige Entwicklung gegeben. Sie umzusetzen ist eine große Gemeinschaftsaufgabe. Durch eine florierende Wirtschaft und hohe Lebensqualität will die Region ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die IHK Schwerin arbeitet in verschiedenen Gremien der Metropolregion Hamburg daran mit, die Rolle Westmecklenburgs als Wirtschafts-, Wachstums- und Ausgleichsstandort für den hanseatischen Großraum zu betonen und zu stärken.  KONFERENZ IM KLOSTER ZARRENTIN Leitbild für die Metropolregion Hamburg Bilder: Pixabay / IHK Wirtschaftsregion Westmecklenburg  5 Wirtschaftskompass 04 | 2023

Mit der diesjährigen Landestechnologiekonferenz am 24. April 2023 in Greifswald will der Strategierat Wirtschaft-Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern aufzeigen, welche Potenziale das in der "Regionale Innovationsstrategie für Intelligente Spezialisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2021-2027" definierte Aktionsfeld "Medizintechnik und Biotechnologie" für Unternehmen des Landes birgt. Bekanntermaßen trugen die in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Medizintechnik und Biotechnologie maßgeblich zur Eindämmung und Bewältigung der Corona-Pandemie bei. Die besondere Leistungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit der Branche resultiert aus einer engen Verzahnung von Wirtschaft und anwendungsorientierter Forschung im Land und bietet branchenfernen Unternehmen auch zukünftig gute Chancen für die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Auf der Konferenz werden sowohl Best-Practice-Beispiele aus Mecklenburg-Vorpommern, als auch neue Unterstützungsmöglichkeiten, die für den Mittelstand in MV geschaffen wurden, präsentiert. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion soll ein Informationsaustausch stattfinden, wie die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Land noch weiter intensiviert werden kann. Die Technologiekonferenz MV wird jährlich vom Strategierat Wirtschaft-Wissenschaft des Landes MV initiiert, den das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit im Jahr 2010 berufen hat. Aktuelle Informationen zur Anmeldung und zum Programm erhalten Sie unter www.neubrandenburg.ihk.de/ ltk-mv-2023.  POTENZIALE HEBEN 2023 Landestechnologiekonferenz MV IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler  0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de Welche Zielgruppe erreiche ich auf welcher sozialen Plattform und wie spreche ich sie am besten an? Diese und weitere Fragen rund um das Thema „Markenbildung durch Social Media-Nutzung im Einzelhandel“ standen auf der Tagesordnung des IHK-Handelsausschusses bei seiner Sitzung in der Küchenwelt bei Pfiff in Brüsewitz. Die Mitglieder des Handelsausschusses erfuhren von Anne Ziegler, Beraterin für Content Marketing & Social Media, welche Inhalte besonders häufig angesehen werden, wie beispielsweise die Instagram Suche genutzt wird und warum eine Zusammenarbeit mit regionalen Influencerinnen für Handelsunternehmen wichtig ist, um mehr Reichweite zu bekommen. Anne Ziegler betonte an Hand von Beispielen aus der Region die Bedeutung von „Coporate Influencern“ als „neues Gold“ bei der Etablierung einer positiven Arbeitgebermarke mit messbarem Einfluss auf den Erfolg bei der Stellenbesetzung. Ein weiterer Höhepunkt der Sitzung war der feierliche Start des diesjährigen Wettbewerbs „Erfolgsraum Altstadt“. Erstmals wird der IHK-Wettbewerb landesweit ausgerichtet. Neben den Wettbewerbskategorien „neue Geschäftskonzepte“, „interessante Neugründungen“ und „gelungene Geschäftsentwicklungen“ wird in diesem Jahr auch ein Sonderpreis für „kreative Leerstandsinszenierungen“ ausgelobt. Mehr Informationen zum Wettbewerb finden Sie online unter www.erfolgsraum-altstadt.de. Bewerbungsschluss ist der 30. April 2023. Im Anschluss an die Sitzung erkundeten die Ausschussmitglieder die Küchenwelt by Pfiff in Brüsewitz. Sowohl am Standort in Brüsewitz als auch in Gägelow sind weitere Investitionen in Verkaufs- und Lagerflächen geplant.  SOCIAL MEDIA MARKETING BEI PFIFF IHK-Handelsausschuss tagte  Start des IHK-Wettbewerbs „Erfolgsraum Altstadt“ Bilder: IHK 6  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 04 | 2023

 Unter dem Titel „Neue Wege wagen im Fachkräftemangel“ fand im InnovationPort Wismar am 9. März 2023 der erste Teil eines Workshops statt, den Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, eröffnete. Die Überlegungen beinhalteten auch, dass immer mehr Unternehmen Innovation Labs eröffnen, die sich ausschließlich mit dem Ersinnen neuer Ideen befassen und bewusst neue Lösungsansätze für Herausforderungen suchen. Derartige Labs werden genutzt, um neue Produkte rascher zur Marktreife zu bringen, Markttrends zu verstehen und Lösungen für Kunden zu entwickeln. IHK ZU SCHWERIN Stefanie Richter  0385 5103-201 s.richter@schwerin.ihk.de Um an den Bedarfen der Unternehmen ausgerichtete Wirtschaftspolitik zu machen, sollten Politikerinnen und Politiker regelmäßig Unternehmen besuchen und sich über den unternehmerischen Alltag informieren. Aber auch für Unternehmen ist es hilfreich, den Arbeitsalltag von Politik besser zu verstehen. Daher folgte der IHK-Tourismusausschuss am 28. Februar 2023 der Einladung von Frank Junge, Bundestagsabgeordneter aus Wismar, in den Deutschen Bundestag. Im Gespräch mit Frank Junge (SPD) stand der Arbeits- und Fachkräftebedarf der Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Darüber hinaus ging es um Bürokratieabbau sowie die Belastungen für Unternehmen durch die hohen Energiepreise sowie die Inflation. Frank Junge erläuterte die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung. Die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses betonten zudem die Bedeutung eines attraktiven ländlichen Raums als Urlaubsdestination für Besucher und Lebensmittelpunkt für Arbeitskräfte. Hier sei unter anderem ein besseres Mobilitätsangebot notwendig. Bund und Länder seien daher aufgefordert, die notwendigen Mittel dauerhaft sicherzustellen. Im Anschluss sprachen die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses mit dem tourismuspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, Stefan Schmidt. Die Themen reichten vom „Wirtshaussterben“ auf dem Land bis zur Akzeptanz von Windkraftanlagen bei Reisenden. Der Besuch in Berlin wurde mit einem Treffen in der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) abgerundet. Dirk Binding, Leiter des Bereichs Digitale Wirtschaft, Infrastruktur, Regionalpolitik berichtete von den DIHK-Aktivitäten im politischen Berlin. Er konnte dabei den positiven Eindruck aus dem ersten Gespräch bestätigen, dass die Rahmenbedingungen für die Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten mit der Fortschreibung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Sinne der Unternehmen vereinfacht werden. So soll es künftig zum Beispiel möglich sein, das Anerkennungsverfahren für die berufliche Qualifikation sowie Deutschkurse parallel zur Arbeitsaufnahme in Deutschland zu absolvieren.  IHK-TOURISMUSAUSSCHUSS ZU GAST IM BUNDESTAG Politische Gespräche in Berlin Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 04 | 2023

Am 28. Februar trafen sich Unternehmen des Gewerbegebietes Grabow-West bei der Firma Kleinmontagen Wiechmann vor Ort, um über die gemeinsamen Probleme und Herausforderungen zu sprechen. Mit der Bürgermeisterin der Stadt Grabow, Kathleen Bartels, sowie Mitarbeitern der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim und der WEMACOM wurden drängende Fragen der ÖPNV-Anbindung und des Breitbandanschlusses diskutiert. Im Gespräch konnten Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven aufgezeigt, aber auch nicht alle Schwierigkeiten etwa im Bereich der Mobilfunkanbindung abschließend geklärt werden. Zwei IHK-Mitarbeiter haben vor Ort dazu die Hinweise und Anregungen aufgenommen und konnten zugleich in Ausbildungsfragen beraten. Die Wirtschaftsförderung Südwestmecklenburg informierte zudem über Unterstützungsangebote zur Fachkräftesicherung und -gewinnung wie die Jobpost, den Lupomat und das Familiensiegel. Im Gewerbegebiet Grabow West haben sich die Firmen Kleinmontagen Wiechmann, Kiehn-Holz, Baumit und Brüning Carport mit zusammen etwa 170 Beschäftigten angesiedelt. Die IHK zu Schwerin dankt der Geschäftsführerin der Firma Kleinmontagen Wiechmann, Frau Carola Kirchner, für die Gastfreundlichkeit und die anschließende Führung über das Betriebsgelände. Das Familienunternehmen beschäftigt 75 Mitarbeiter und ist derzeit schwerpunktmäßig in der Gesundheits- und Maschinenbaubranche tätig.  INTENSIVER AUSTAUSCH Gewerbegebiet Grabow-West  Vertreterinnen der beteiligten Firmen, der Stadt Grabow, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg, der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim, der WEMACOM und der IHK auf dem Betriebsgelände der Kleinmontagen Wiechmann GmbH IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de Bild: IHK 8  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 04 | 2023

Bürokratieabbau ist ein dickes Brett! Wenn die Notwendigkeiten offenkundig sind, kann es auch sehr schnell gehen, siehe LNG-Terminalbau. Diese Geschwindigkeit gilt es beizubehalten. Die Gunst der vielbeschworenen Zeitenwende gilt es, notwendige Beschleunigungsmaßnahmen wirklich umzusetzen. Bund und Länder diskutieren weiter über wichtige Fragen der Planungsbeschleunigung. Über die Entwicklungen möchten wir Sie in einer kurzen Zusammenfassung informieren. Eine Arbeitsgruppe der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) steht kurz vor der Einigung für den Pakt zur Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung. Einem Leak zufolge bestehen noch Unstimmigkeiten zu einzelnen Regelungsaspekten. Erfreulich ist, dass sowohl die Vorschläge der B-Länder und A-Ländern überwiegend verbindlichere Vereinbarungen gesetzlicher Erleichterungen vorsehen. Politikkoordinatoren der Länder und der DIHK hatten sich gegenüber Staatskanzleien und Ministerien für eine Umsetzung dieses Paktes eingesetzt. Die MPK am 16.03.2023 hat die Bundesregierung dringend aufgefordert, den bereits im vergangenen Jahr beschlossenen Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung abzuschließen.  BESCHLEUNIGUNG VON GERICHTSVERFAHREN Am 10. Februar 2023 hat der Bundestag dem Gesetz zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich zugestimmt. Der Entwurf der Bundesregierung wurde sehr kontrovers im Rechtsausschuss diskutiert. Der Bundestag hat danach einige Änderungen vorgenommen. Insgesamt bleiben die wesentlichen Inhalte: Erleichterte Fehlerheilung, die Einschränkung der aufschiebenden Wirkung (§ 80c), Priorisierung der Verfahren bedeutsamer Infrastrukturen (§ 87c) und die Einführung spezialisierter Fachsenate (§ 188b). Das Gesetz ist nicht zustimmungsbedürftig und wird daher in wenigen Wochen in Kraft treten. Aber auch hier ist noch Luft nach oben!  BESCHLEUNIGUNG IM VERKEHRSBEREICH Innerhalb der Regierungskoalition wird weiter über die Beschleunigung der Zulassung von Verkehrsinfrastrukturen gestritten. Äußerungen der Bundesumweltministerin zufolge stößt sich das BMUV insbesondere an der Ausnahme der Umweltprüfung für Autobahnen. Dem bisher unveröffentlichten Referentenentwurf zufolge plant das BMDV, den Ausbau von im Bundesverkehrswegeplan festgesetzten Autobahnen als überragendes öffentliches Interesse festzulegen und Ersatzneubauten bis zu einer Länge von 1.500 Meter von der Genehmigungs- und UVP-Pflicht zu befreien. Beides kann zu deutlich geringeren Aufwänden der Artenschutz- oder Umweltprüfung führen. Pressemeldungen zufolge wird sich der Koalitionsschuss Anfang März wieder mit dem Thema befassen. Derzeit arbeiten wir an einer detaillierten Stellungnahme zu der Gesetzesinitiative.  BESCHLEUNIGUNG IN DER RAUMORDNUNG Die DIHK hat am 24. Januar 2023 im Bauausschuss des Bundestages bei der Anhörung des Raumordnungsänderungsgesetzes teilgenommen. Dabei hat sie die Pläne der Bundesregierung zur Erleichterung der Zielabweichung und dem Ausschluss doppelter Umweltverträglichkeitsprüfungen in der Fristenregelung für Raumverträglichkeitsprüfungen unterstützt. Gleichzeitig hat sie sich für die Integration des Raumordnungsverfahrens in die Zulassungsverfahren eingesetzt. Die kommunalen Spitzenverbände hatten erstaunlich viel Kritik am Entwurf geäußert. Die Beratungen im Bundestag dauern noch an.  BESCHLEUNIGUNG DES AUSBAUS ERNEUERBARER ENERGIEN Mit beeindruckendem Tempo hat die Bundesregierung versucht, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat eine Liste der Maßnahmen zusammengestellt. Vor Ende 2022 wurde in Brüssel die EU-Notfallverordnung zum beschleunigten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien beschlossen. Sie trat am 1. Januar 2023 bereits in Kraft. Danach soll das Repowering (Artikel 5) durch kurze Genehmigungsfristen und Erleichterungen bei der Umweltverträglichkeitsprüfungspflicht beschleunigt werden. Zudem solle die UVP und Artenschutzprüfung zur Genehmigung von EE-Anlagen in Gebieten entfallen können, für die bereits eine strategische Umweltprüfung durchgeführt wurde. Diese weitreichende Erleichterung diskutiert die Regierungskoalition bereits im Rahmen der Änderung des Raumordnungsgesetzes. Die Gesamtliste finden Interessierte hier: https://www. bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/ausbau-der-erneuerbaren-energien.html  BESCHLEUNIGUNG IN WEITEREN BEREICHEN Auch die Planungen zur Beschleunigung der Zulassung im Bereich Bauen (große BauGB-Novelle), Telekommunikation (insbesondere Mobilfunkmasten) und Industrieanlagen laufen in den Ministerien an. Bereits zur letzten Novelle der Landesbauordnung MV hatte die IHK zu Schwerin zahlreiche Vorschläge unterbreitet. Das Bauen mit Holz wurde ausgeweitet, allerdings nicht als großer Wurf, wie wir es gefordert hatten.  WINDKRAFTOFFENSIVE IN MV Auch auf Landesebene ist Bewegung erkennbar: Zunächst hatte das Oberverwaltungsgericht Greifswald "Ping-Pong" bei der Genehmigung von Windrädern klar die Grenzen aufgezeigt. Für Fachleute ein längst überfälliges Urteil. Verweigert die Fachbehörde für Denkmalschutz die Zustimmung zu einem Windkraftvorhaben oder reagiert sie jahrelang nicht, kann die zu entscheidende Behörde das scharfe Schwert des § 2 Erneuerbare-Energien-Gesetz ziehen: Der Ausbau der erneuerbaren Energie steht im überragendem Gemeinwohlinteresse. Mit diesem Argument können ausbleibende oder gar abweichende Stellungnahmen bei Seite geschoben werden. Das Ping-Pong-Spiel der Diskussion in den Planungsverbänden soll beendet sein. Ein Katalog an Kriterien soll die Ausweisung von Windeignungsgebieten befördern. Rund 4,43 Prozent der Landesfläche wären bebaubar mit Windrädern. Ein Erlass des Landes MV sorgt für Verbindlichkeit. Ein weiterer Baustein auf den Weg in die autarke Energieversorgung. Weitere müssen noch folgen!  BÜROKRATIEABBAU Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler  0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de Wir begleiten das Thema politisch und medial weiter und freuen uns über die Unterstützung der Unternehmerinnen und Unternehmer. Senden Sie uns Informationen, Hinweise oder Fragen dazu, rufen Sie uns gerne an! Bild: Pixabay Standortpolitik  9 Wirtschaftskompass 04 | 2023

Eine DIHK-Sonderauswertung unter mehr als 4.000 Betrieben ergibt, dass Unternehmen sich vom Staat nicht ausreichend unterstützt fühlen bei der Cybersicherheit. Unternehmen als Opfer von digitaler Erpressung, Sabotage und Spionage? Seit einigen Jahren, insbesondere aber im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, steigt dieses Risiko rapide an. Viele Betriebe sind sich der Bedrohungslage bewusst. Nun ist die Frage, was tun? Wo gibt es Unterstützung?  EFFEKTIVES ZUSAMMENSPIEL VON STAAT UND WIRTSCHAFT UNERLÄSSLICH Die DIHK-Sonderauswertung verdeutlicht: 34 Prozent der Unternehmen, die generell Unterstützungsbedarf anmelden, wünscht sich bei einem IT-Notfall mehr Beistand vom Staat. Ist der Schadenfall eingetreten, wissen viele betroffene Betriebe häufig nicht, an wen sie sich um Hilfe wenden können. "Es reicht nicht, dass sich Unternehmen allein gegen Cyberangriffe wappnen", sagt Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. "Wir brauchen auch öffentliche Stellen, die genau wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Ein effektives Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft ist hier unerlässlich. Es gilt für alle, einen Beitrag zur Erhöhung der Cybersicherheit und damit der Resilienz der gesamten Wirtschaft zu leisten." Etwa sollte der Staat die Unternehmen noch besser mit passgenauen Informationen zur aktuellen Bedrohungslage versorgen.  ES HAPERT EHER BEIM FAKTOR MENSCH Die meisten Unternehmen haben mit technischen Cybersicherheitsmaßnahmen vorgesorgt und sichern ihre Daten beispielsweise mittels Backups (91 Prozent). In der Regel spielen die Betriebe auch turnusmäßig IT-Sicherheitsupdates ein (74 Prozent). Doch gerade bei den kleinsten Unternehmen besteht weiterer Aufklärungs- und Umsetzungsbedarf: Nur knapp zwei Drittel der Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden nehmen laufend Sicherheits-Updates vor. Vor allem bei organisatorischen Maßnahmen zur Sensibilisierung der Belegschaft gibt es noch Luft nach oben. Lediglich 46 Prozent geben an, ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu Sicherheitsthemen zu schulen. Die Unternehmen haben die Herausforderungen erkannt. Dementsprechend wünscht sich ein Drittel (32 Prozent) der Betriebe, die generell Unterstützungsbedarf anmelden, Hilfe bei der Suche nach einem vertrauenswürdigen IT-Dienstleister für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Weitere 41 Prozent benötigen Unterstützung bei der Sensibilisierung für das Thema Informationssicherheit im Betrieb und bei der Weiterbildung von Mitarbeitenden. Besonders großer Informationsbedarf (88 Prozent) besteht im Hinblick auf gesetzliche Sicherheits- und Datenschutzanforderungen. Die DIHK-Sonderauswertung können Sie auf der Internetseite der IHK zu Schwerin unter www.ihk.de/ schwerin, Dok.-Nr. 5725118 abrufen.  HILFSANGEBOTE DER IHK ZU SCHWERIN Die IHK zu Schwerin bietet Existenzgründern und Mitgliedsunternehmen regelmäßig Schulungen und Veranstaltungen zur Cybersicherheit an. Des Weiteren können Sie wichtige Informationen zur Cybersicherheit auf unserer Internetseite www.ihk.de/schwerin finden, insbesondere in den Artikeln „IT-Sicherheit: Was Unternehmen jetzt dringend tun sollten“ (Dok.- Nr. 5447850) und „Cybercrime – virtuelle Gefahr für Unternehmen“ (Dok.-Nr. 4316704).  DIHK-AUSWERTUNG Cyberbedrohung: Unternehmen im Zugzwang Bild: Pixabay 10  Standortpolitik Sind Sie bereits Opfer einer Cyber-Attacke geworden und benötigen Hilfe? Wenden Sie sich gerne an uns, wir beraten Sie gerne über die nächsten Schritte. Quelle: Der Artikel basiert auf einer Veröffentlichung der DIHK und wurde durch die IHK zu Schwerin ergänzt Wirtschaftskompass 04 | 2023

IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler  0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de HOCHSCHULE WISMAR Prof. Dr.-Ing. Matthias Wißotzki  0385 753 7604 matthias.wissotzki@ hs-wismar.de Bild: Hochschule Wismar Standortpolitik  11 Auch in 2023 arbeiten Studierende der Hochschule Wismar mit verschiedenen Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern an innovativen, digitalen Geschäftsmodellkonzepten und deren Vermarktungsmöglichkeiten. Im Rahmen der Studiengänge Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik führt Prof. Dr.-Ing. Matthias Wißotzki jedes Jahr mit Kooperationspartnern aus der Industrie Projekte zur anwendungsorientierten Geschäftsmodellentwicklung durch. In diesem Jahr hat dies zum zweiten Mal in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen den beiden Studiengängen stattgefunden. Somit haben Studierende der Betriebswirtschaft sowie Wirtschaftsinformatik als Team an einer gemeinsamen praxisnahen Aufgabenstellung gearbeitet. Nachdem 2019 dieses Modul zum ersten Mal mit der Stadt Grevesmühlen im Smart City-Kontext durchgeführt wurde, arbeiten die Studierenden seit 2020 jedes Jahr mit verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammen. In 2023 haben sich fünf Unternehmen aus MV bereit erklärt, ihre Herausforderungen im Rahmen einer virtuellen Pitch-Veranstaltung vorzustellen, um gemeinsam mit Studierenden nach digitalen Lösungen zu suchen. Bei den Themen handelte es sich um Herausforderungen in den Bereichen Tourismus und Hotellerie, Nachhaltigkeit, Wald- und Forstwirtschaft und Journalismus. Die Mentorinnen und Mentoren kamen aus den Unternehmen: Seetelhotels, Gecko, Biocen, Deutsches Meeresmuseum und Ostsee-Zeitung. Auf dieser Basis wählten die Studierenden, die sich zuvor in sieben Teams organisiert hatten, ein Unternehmen aus, um mit Hilfe der in den Vorlesungen vermittelten Methoden einen Lösungsvorschlag in Form eines Konzeptpapiers zu entwickeln. Inhalte des Konzeptpapiers sind u. a.: Ideensteckbriefe, Geschäftsmodell-IdeenPortfolio, Geschäftsmodell-Visionsentwicklung, Kundenmonitore, PESTEL-Analyse, Leistungsschwerpunkte des Geschäftsmodells, Technologie- sowie Zukunftsmonitor, Konzipierung der Geschäftsmodelldimensionen (Kunde, Nutzen, Wertschöpfung, Partner, Finanzen) uvm. Im Verlaufe des Semesters wurden über 70 Einzelkonsultationen und mehr als 500 Konzeptseiten entwickelt. Die Projekte der Studierenden zeigten deutlich, dass das Thema Digitalisierung in MV sehr vielschichtig ist und unterschiedliche Fachgebiete eingebunden werden müssen, um Digitalisierungsprojekte erfolgreich zu gestalten. Die Inhalte der Lösungsvorschläge reichten von der Umsetzung digitaler Services im Rahmen einer ESG-Plattform, NFT-basierter Klimaschutz, KI-basierter Besuchersteuerung, digital unterstützte Kundenbindung bis hin zu audiobasierten Services zum Nachrichtenkonsum. Am 13.01.2023 präsentierten 22 Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ihre methodisch entwickelten digitalen Geschäftsmodellkonzepte einer Jury sowie ihren Kooperationspartnern aus der Praxis. Das Besondere in diesem Jahr: die Veranstaltung konnte zum ersten Mal mit allen Beteiligten im InnovationPort Wismar durchgeführt werden. Zur Jury gehörten Jürgen Sawatzki (Forschungs-GmbH Wismar), Klaus Uwe Scheifler (IHK zu Schwerin), Dr. Hartmut Domröse (Robert-SchmidtInstitut) und Prof. Dr.-Ing. Matthias Wißotzki (Hochschule Wismar). Jede Gruppe präsentierte ihre Arbeit nach einem vorgebenen Ablaufplan max. 15 Minuten, um sich danach 10 Minuten den Fragen der Jury zu stellen. Alle Teams nutzen ihre Zeit sehr professionell, um die Jury von Ihren Vorschlägen zu überzeugen. Es waren zahlreiche gute Präsentationen dabei, jedoch musste die Jury eine Entscheidung treffen. Nach der Auswertung ergaben sich folgende Platzierungen:  1. Platz: "ESG Plattform" - entwickelt von Patrick Heidtmann (WI), Kira Bethmann (BW), Vivien Czoch (WI); betreut von Stefan Laabs (Gecko GmbH)  2. Platz: "NEMO"- entwickelt von Lea Rosteius (BW), Niklas Drossmann (WI), Fynn Knudt (WI); betreut von Anke Neumeister (Deutsches Meeresmuseum)  3. Platz: "ECO NFT" - entwickelt von Helge Hofmann (WI), Louis Rost (WI), Julia Weisbrich (BW); betreut von Hartmann Schleifer (Biocen AG) Glückwunsch an die Platzierten für die beste Projektpräsentation, aber auch an alle anderen Teams für die spannenden Arbeiten und Präsentationen. Darüber hinaus geht ein besonderer Dank an die Sponsoren: IHK zu Schwerin, Seetelhotels, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Gecko und Bicocen, die Sach- und Geldpreise für die drei ausgezeichneten Teams zur Verfügung gestellt haben. Vielen Dank an die Mentorinnen und Mentoren für das Engagement, welches unter den aktuellen Umständen nicht selbstverständlich ist. Gemeinsam digitale Geschäftsmodelle entwickeln  Glückwunsch an die Platzierten für die beste Projektpräsentation. Ein besonderer Dank geht an die Mentoren und Sponsoren der IHK zu Schwerin, Seetelhotels, Deutsches Meeresmuseum, Gecko und Bicocen, die Sach- und Geldpreise für die drei ausgezeichneten Teams zur Verfügung gestellt haben. Wirtschaftskompass 04 | 2023

 BEDARF IST NICHT IMMER GLEICH BEDÜRFNIS „Bedarf ist das, was jemand benötigt. Bedürfnis ist das, was jemand will. Doch häufig stehen der Bedarf und das Bedürfnis nicht in Einklang“, erklärt BGMExperte Hannes Schröder. Er empfiehlt Grundlagenanalysen. Diese geben Auskunft, ob in bestimmte Altersgruppen oder Teams vermehrt Krankheitsbilder auftreten oder ein hoher Krankenstand vorliegt. Aus diesen Erkenntnissen können passende Gesundheitsmaßnahmen für den Betrieb abgeleitet werden.  GRUNDLAGENANALYSEN ZUR BEDARFSBESTIMMUNG  Überprüfung der Fehlzeiten – Statistik  Überprüfung der Unfall – Statistik  Anforderung & Überprüfung von Gesundheitsbericht/en  Überprüfung der Altersstruktur  Überprüfung der Geschlechterverteilung  Überprüfung der Gefährdungsbeurteilung  Überprüfen der Tätigkeitsanalysen  BEDÜRFNISERMITTLUNG MIT MITARBEITEREINBINDUNG Die Mitarbeitenden sollten in die Entwicklung der Maßnahmen eingebunden werden, um die Akzeptanz zu erhöhen. Mit einer Befragung oder in persönlichen Gesprächen kann ermittelt werden, ob die Belegschaft aus Bewegungsmuffeln oder Sportskanonen besteht, um für die unterschiedlichen Zielgruppen das passende Angebot zu entwickeln. „Es gibt nicht die „eine Gesundheitsmaßnahme“, die alle Mitarbeitenden gleichermaßen begeistert,“ erklärte BGM-Experte Schröder. Er gab zudem Personalverantwortlichen den Tipp, offen und transparent mit Kritik umzugehen.  VORTEILSARGUMENTATION Nicht nur bei Gesundheitsangeboten wird in Deutschland häufig das Prinzip der Merkmalsargumentation genutzt. Personalverantwortliche geben Fakten zu einem Angebot: „der zertifizierte Rückschulkurs findet 10:00 Uhr im Meetingraum statt und dauert 60 Minuten“. Doch zu selten wird dabei die Methodik der Vorteilsargumentation genutzt. Schröder empfiehlt mit Vorteilen und Nutzen für die Mitarbeitenden zu argumentieren. Er benennt folgende Beispiele für eine Vorteilsargumentation:  Verbesserung der Gesundheit  Senkung der gesundheitlichen Risiken  Verbesserung der Lebensqualität  Reduzierung von Belastungen/Schmerzen  Erhaltung der Leistungsfähigkeit  Erhöhung der Arbeitszufriedenheit  Verbesserung der Arbeitszufriedenheit  Verbesserung des Betriebsklimas  Ausgleich zum Berufsalltag  Anerkennung von Anderen Mehr Tipps zur richtigen Kommunikation beim BGM gibt Hannes Schröder in seinem BGM-Podcast: www.bgmpodcast.de  VERANSTALTUNGSTIPP: Am 19.04.2023 geht die Workshopreihe Betriebliche Gesundheit in Ludwigslust mit dem Thema „Psychische Belastungen im Arbeitsalltag mit Experte Tobias Reuter vom Institut für Arbeitsfähigkeit weiter. Der Workshop widmet sich der Frage, wie Arbeit gestaltet werden sollte, um mit Arbeitsbelastung umgehen zu können. Im Vordergrund stehen Gestaltungsmöglichkeiten, die eine Balance zwischen Arbeitsanforderungen auf der einen Seite und den individuellen Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten auf der anderen Seite bieten. Anmeldung: www.events.ihkzuschwerin.de/ WorkshopBGM1904 Betriebliche Gesundheit IHK ZU SCHWERIN Kristin Just  0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement: www. ihk.de/schwerin/ gesundheitsmanagement Das Bemühen um die Mitarbeitergesundheit ist in vielen Unternehmen zu einem relevanten Teil der Fachkräftebindung geworden. Doch nicht immer wollen die Mitarbeitenden das, was sie tatsächlich bräuchten. „Keine Zeit“, „keine Lust“, „kein Interesse“ – diese Statements kennen Personalverantwortliche, die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in den Betrieben implementieren wollen. Wie Einwänden gegenüber betrieblicher Gesundheitsmanagent (BGM)-Maßnahmen begegnet werden kann, um die Teilnahmequoten zu steigern, wurde im IHK-Workshop „Betriebliche Gesundheit“ am 22.02.2023 in Wismar diskutiert. Experte Hannes Schröder von outness GbR, der einen kurzweiligen BGM-Podcast betreibt, gab im Workshop den 25 Teilnehmenden Tipps zu „Bedarfsbestimmung“, „Bedürfnisermittlung“ und „Vorteilsargumentation“: Bilder: Pixabay / IHK 12  Standortpolitik  Partner des Workshops Betriebliche Gesundheit am 22.02.2023 v.l. Anne Bunkelmann (Welcome Service Center NWM), Elisabeth Gutsch (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH), Kristin Just (IHK zu Schwerin) mit BGM-Experte Hannes Schröder (outness GbR) Wirtschaftskompass 04 | 2023

 BERATUNGSANGEBOT IN SCHWERIN ZUM THEMA GESUNDHEITSERHALTUNG AM ARBEITSPLATZ Die Metropolregion Hamburg baut ihr regionsweites Beratungsangebot für die Themen „Arbeit und Gesundheit“ aus. Neben Lübeck eröffnete ein Standort in Schwerin. Auch in Lüneburg wird es bald ein Angebot geben. Ein wichtiges Ziel ist es, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesund und arbeitsfähig zu erhalten, um so einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten. Bei der Eröffnung Anfang März 2023 in der IHK zu Schwerin sagte Sylvia Grimm, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV: „Psychische Erkrankungen als Ursache für Fehltage nehmen in allen Altersgruppen dramatisch zu, das zeigen Erhebungen der Krankenkassen. Mit der Eröffnung des Standortes in Schwerin werden künftig sowohl die Beschäftigten als auch die betrieblichen Akteurinnen und Akteure im Land ein wichtiges Beratungsangebot hinzugewinnen. Diese Sensibilität für psychische Belastungen in der Arbeitswelt und darüber hinaus ist sehr wichtig und im Sinne von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die neue Anlaufstelle bedeutet einen ganz erheblichen Fortschritt, um ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, Stressfaktoren so gut es geht zu vermeiden und damit auch die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im Betrieb zu erhalten.“ Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin: „Unsere Wirtschaftsregion ist von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Die körperliche und psychosoziale Gesunderhaltung der Erwerbstätigen hat in Bezug auf die Fachkräftebindung und die betriebliche Widerstandsfähigkeit eine hohe Bedeutung. Hier müssen auch die ländlichen Räume einbezogen werden. Daher freuen wir uns sehr, dieses neue Beratungsangebot in Schwerin anbieten zu können.“ In Norddeutschland hat sich die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Sie gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Beschäftigten und sind der häufigste Grund für eine Erwerbsminderungsrente. Neben den Belastungen für die Betroffenen, werden dadurch hohe betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten verursacht. Zusätzlich verringert sich das Potenzial an Fachkräften, dessen Sicherung ein zentraler Bestandteil der wirtschaftlichen Entwicklung in der Metropolregion Hamburg ist. Eine wichtige Aufgabe bei der Fachkräftesicherung ist somit, langwierige Erkrankungen und frühzeitigen Verrentungen zu verhindern. Arbeitsagenturen, Kommunen, Renten-, Unfall- und Sozialversicherungsträger bieten hierzu eine Vielzahl an Beratungsangeboten. Oft erreichen diese Angebote kleine und mittlere Unternehmen und deren Beschäftigte nicht ausreichend. Daher hat die Metropolregion Hamburg ein überregionales Beratungsangebot auf den Weg gebracht, das allen Beschäftigten und Betrieben in der Metropolregion Hamburg offensteht. Mobile Lotsen bieten vor Ort eine frühzeitige Erstberatung, Orientierung und die Vermittlung weiterer Hilfen. Erfahrungen zeigen, dass dadurch der Zugang zu bestehenden Angeboten verbessert wird. Das Angebot ist dezentral, niedrigschwellig, unparteilich, kostenlos sowie auf einen schnellen Beratungsbedarf ausgerichtet. Die Projektidee wird ebenfalls vom DGB Nord, der Unfallkasse Nord, dem Amt für Arbeitsschutz bei der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, dem Sozialministerium in Schleswig-Holstein, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dem DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt unterstützt. PERSPEKTIVE ARBEIT & GESUNDHEIT Mecklenburgstraße 35 19053 Schwerin  0385 77334397 (Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 14:00 Uhr) info@pag-mrh.de www.pag-mrh.de  METROPOLREGION HAMBURG Neue Anlaufstelle für Arbeitsgesundheit Bild: IHK Standortpolitik  13 Wirtschaftskompass 04 | 2023

Bilder: Noch hat Christina Ide keine Probleme, für immerhin sechs verschiedene Berufe passende Bewerber zu finden, die bei STERNAUTO in die Arbeitswelt starten wollen. Die Ausbilderin verzeichnet zwar einen Rückgang an Bewerbungen. „In den zurückliegenden Jahren konnten wir jedoch immer eine Auswahl treffen und alle Stellen besetzen“, sagt sie. Damit das auch in Zukunft möglich ist, entwickelt sie – gern mit Auszubildenden zusammen – immer wieder neue Formate, um Schülern schon vor der Berufswahl ein realistisches Bild von den Tätigkeiten zu vermitteln. „Ob Praktika, berufsorientierender Unterricht oder Hospitanz in den Ferien: Wir beziehen interessierte Jugendliche beispielsweise über eine Art Stationsarbeit in die Prozesse ein. So erleben sie, was wir machen und wie wir es tun.“ Das "Wie" spielt schon eine besondere Rolle an den Standorten des Ostsee-Verbundes von STERNAUTO. Neben den jeweils zwei Centern in Schwerin und Rostock zählen das Lack- und Karosseriezentrum Upahl sowie das Nutzfahrzeug-Servicecenter in Valluhn dazu. Aktuell erwerben 46 junge Menschen Kenntnisse und Fähigkeiten, die für das Arbeiten bei STERNAUTO gebraucht werden. Sowohl im kaufmännischen als auch gewerblich-technischen Bereich greifen die anspruchsvollen Vorgaben des Automobilherstellers im gehobenen Segment. Da ist es wichtig, dass neben persönlicher Eignung vor allem die Chemie in den Teams stimmt. „Wer bei uns durchstarten möchte, muss zu uns passen. Schließlich bilden wir vornehmlich für den eigenen Bedarf aus. Daher legen wir großen Wert auf eine sehr gute Ausbildung und weitere Qualifizierungen.“ Daher liegt es nahe, dass diese beiden Aspekte – Ausbildung und lebenslanges Lernen – in einer Hand liegen. Christina Ide verantwortet ebenfalls die Weiterbildung, damit alle Standards auf hohem Niveau gehalten werden können. „Natürlich spielen auch Noten eine Rolle. In erster Linie möchten wir aber die Persönlichkeit kennen lernen. Im Eignungstest erfahren wir mehr über die Bewerber und deren Ambitionen sowie das, was sie schon mitbringen“, erklärt die Ausbilderin den Weg zu STERNAUTO. Dieser beginnt mit der mittleren Reife oder dem Abitur. Nicht alles muss am Anfang perfekt sein. „Mit Lehrgängen zur Methoden- und Sozialkompetenz sowie einer ausgeprägten Feedbackkultur fördern wir alle Auszubildenden. Viele, so lautet meine Erfahrung, bringen von zu Hause eine gute Einstellung mit. Sie sind informiert über unser Unternehmen und beschäftigen sich mit dem, was sie erreichen wollen. Dafür sind wir gern Wegbereiter.“ Und dieser Weg kann einen angehenden Kfz-Mechatroniker später in die Meisterausbildung führen. „Auch Abiturienten müssen sich nicht mit der Studienwahl quälen. Ihnen stehen mit praktischen Erfahrungen viele Türen offen“, wirbt Christina Ide für die Ausbildung als Karriere-Start. „Es ist immer wieder spannend, die Entwicklung innerhalb der Ausbildungszeit mitzuerleben. Nach drei- beziehungsweise dreieinhalb Jahren in unserem Haus sind junge Menschen oft einen Kopf größer und vor allem deutlich selbstbewusster und menschlich reifer“, schätzt Centermanager Jon Püschel ein. Er sieht in der unternehmenseigenen Ausbildung auch den Vorteil, dass die künftigen Fachkräfte das Mindset des Unternehmens verinnerlicht haben und für die Werte ihrer Arbeit einstehen. „Es erweist sich ebenfalls als vorteilhaft, wenn gut ausgebildete junge Menschen ihren Weg anderswo gehen. Unserer Region geht es nur gut, wenn ausreichend Fachkräfte da sind. Das ist ein bedeutender Aspekt bei der Ansiedlungspolitik. Insofern tragen wir gern dazu bei, an der Standortsicherung mitzuwirken.“ Barbara Arndt Ausbildung unter einem guten Stern Azubis, die wir einstellen, sind oft unsere künftigen Fachkräfte. AUSBILDUNGSBERUFE BEI STERNAUTO  Kaufleute für Büromanagement (m/w/d)  Automobilkaufmann (m/w/d)  Kfz-Mechatroniker (m/w/d)  Fahrzeuglackierer (m/w/d)  Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker (m/w/d)  Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d) Bild: IHK/info@paperheroes.de 14  Titelthema Wirtschaftskompass 04 | 2023

Bilder: Titelthema  15  Christina Ide, Ausbildungskoordinatorin, Sternauto Schwerin Wirtschaftskompass 04 | 2023

IHK ZU SCHWERIN Peter Todt  0385 5103-401 todt@schwerin.ihk.de Dabei sollen die Erfahrungen und Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen einfließen, um auch verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen. Ein zentrales ehrenamtliches Gremium ist der Berufsbildungsausschuss. Der Berufsbildungsausschuss ist paritätisch mit Arbeitgebervertretern und Arbeitnehmervertretern sowie Lehrervertretern besetzt und tagt vier Mal im Jahr. Ihm gehören sechs Beauftragte der Arbeitgeber, sechs Beauftragte der Arbeitnehmer und sechs Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen an, die Lehrkräfte mit beratender Stimme. Die Beauftragten der Arbeitgeber werden auf Vorschlag der zuständigen Stelle, die Beauftragten der Arbeitnehmer auf Vorschlag der im Bezirk der zuständigen Stelle bestehenden Gewerkschaften und selbständigen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung, die Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen von der nach Landesrecht zuständigen Behörde längstens für vier Jahre als Mitglieder berufen. Der Berufsbildungsausschuss wählt ein Mitglied, das den Vorsitz führt, und ein weiteres Mitglied, das den Vorsitz stellvertretend übernimmt. Der Vorsitz und seine Stellvertretung sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehören.  AUFGABEN Der Berufsbildungsausschuss ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören. Er hat im Rahmen seiner Aufgaben auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken. Wichtige Angelegenheiten, in denen der Berufsbildungsausschuss anzuhören ist, sind insbesondere: 1. Erlass von Verwaltungsgrundsätzen über die Eignung von Ausbildungs- und Umschulungsstätten, für das Führen von schriftlichen Ausbildungsnachweisen, für die Verkürzung der Ausbildungsdauer, für die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung, für die Durchführung der Prüfungen, zur Durchführung von über- und außerbetrieblicher Ausbildung sowie Verwaltungsrichtlinien zur beruflichen Bildung, 2. Umsetzung der vom Landesausschuss für Berufsbildung empfohlenen Maßnahmen, 3. wesentliche inhaltliche Änderungen des Ausbildungsvertragsmusters. Angelegenheiten, in denen der Berufsbildungsausschuss zu unterrichten ist, sind insbesondere: 1. Zahl und Art der der zuständigen Stelle angezeigten Maßnahmen der Berufsausbildungsvorbereitung und beruflichen Umschulung sowie der eingetragenen Berufsausbildungsverhältnisse, 2. Zahl und Ergebnisse von durchgeführten Prüfungen sowie hierbei gewonnene Erfahrungen, 3. Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten aus Ausbildungsverhältnissen, 4. Arbeitsmarktfragen, soweit sie die Berufsbildung im Zuständigkeitsbereich der zuständigen Stelle berühren.  DIE ALTERNIERENDEN VORSITZENDEN Fabian Scheller Deutscher Gewerkschaftsbund, Region Schwerin-Rostock, Rostock Steffen Timm Fertigungstechnik Nord GmbH, Gadebusch Die Sicherung der Qualität in der Berufsausbildung und die ständige Weiterentwicklung in den Bereichen der Ausbildung und Weiterbildung sind eine zentrale Aufgabe der IHK zu Schwerin. Ehrenamt sichert Qualität  Am 07.03.2023 fand die Beratung des Berufsbildungsausschusses bei den Stadtwerken in Schwerin statt. Schwerpunkte waren die Vorstellung der Berufsausbildung bei den Stadtwerken und Vorstellung des Heizkraftwerkes, das Programm „Weiterbildungsstipendium“, die Änderung der Musterprüfungsordnung zum „digitalen Prüfen in der Berufsausbildung“ und das Positionspapier „Fach- und Arbeitskräftesicherung“ der IHK zu Schwerin. Bilder: IHK 16  Titelthema Wirtschaftskompass 04 | 2023

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