IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 05/2023

Bilder: 1  Rubrik Wirtschaftskompass 05 | 2023 Magazin der IHK zu Schwerin 05 | 2023 GESUNDE WIRTSCHAFT MIT BETRIEBLICHEM GESUNDHEITSMANAGEMENT Dr. Heike Thierfeld Allgemeinmedizinerin und Chirurgin Produktivität: Jede Stunde zählt 21 Wie gewinnen wir mehr Fachkräfte? 26 Insekten in Lebensmitteln 36 WIKO Wirtschaftskompass Westmecklenburg

Bilder: 2  Rubrik Wirtschaftskompass 05 | 2023 www.industrie-zukunft.de Westmecklenburg als Teil der Metropolregion Hamburg kann auch In|du|strie! Leben und Arbeiten im Urlaubsland Nr. 1 ist hier Wirklichkeit! Mit der Akzeptanzoffensive In|du|strie Gemeinsam. Zukunft. Leben. will die Industrie in dem östlichen Teil der Metropolregion Hamburg auf sich und auf die guten Standortbedingungen aufmerksam machen. Westmecklenburg kann auch In|du|strie: Mit den Unternehmen vor Ort, für Fach- und Führungskräfte und für Investoren. Entdecke das du zur Industrie in Westmecklenburg! | |

Unsere Arbeitswelt verändert sich: Die Digitalisierung bietet immer schnellere Informationen und ermög- licht veränderte Arbeitsplatzkonstellationen wie zum Beispiel mobiles Arbeiten. Wir reden von „New Work“ und „Agilität“. Gleichzeitig lässt der demografische Wandel das Durchschnittsalter von Belegschaften ansteigen. Dieser Veränderungsprozess in unseren Unternehmen trifft auf einen Mangel an Arbeitskräften. Die Folge: Der Druck auf die Einzelne und den Einzelnen wächst, die Mitarbeitergesundheit leidet. Die Krankenkassenreports zeigen insbesondere für Mecklenburg-Vorpommern höhere Krankenstände als in anderen Bundesländern. Im Schnitt fehlt jeder Erwerbstätige hier 25 Tage im Arbeitsprozess. Eine schwer zu schulternde Last für die regionale Wirtschaft. Unsere Erfahrungen spätestens seit der Corona-Pandemie belegen: Wenn die Gesundheit der Beschäftigten aus der Balance gerät, kann dies zum Stillstand von Betrieben führen. Viele Unternehmen befassen sich daher heute mehr denn je mit der Frage: Wie kann die Mitarbeitergesundheit so stabilisiert werden, dass die Produktivität im Unternehmen gesichert ist? Das Bemühen um die Mitarbeitergesundheit ist schon in vielen Unternehmen zu einem relevanten Teil der Fachkräftebindung geworden. Größere Betriebe verfügen über eine Personalabteilung, die sich der Gesunderhaltung der Beschäftigten widmet. Hier werden Bedarfsanalysen gefertigt und individuell auf den Betrieb und die Belegschaft zugeschnittene Maßnahmen entwickelt. Das ist die Erfahrung unserer IHK-Workshopreihe „Betriebliche Gesundheit“, die die IHK zu Schwerin im letzten Jahr mit vielen Partnerinnen und Partnern gestartet hat, um die Unternehmen bei der Förderung der Mitarbeitergesundheit zu begleiten. Aber unsere Wirtschaftsregion ist vor allem von vielen kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Auch an diesen Betrieben geht der Veränderungsprozess in der Arbeitswelt und der wachsende Druck durch Personalengpässe nicht spurlos vorbei. Die Belastungen treffen in diesen Unternehmen allerdings nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Chefinnen und Chefs ganz persönlich. Die körperliche und psychische Belastung nimmt auch bei den Arbeitgebern zu. Gerade bei inhabergeführten Kleinstbetrieben kann der krankheitsbedingte Ausfall bis zu Betriebsschließungen führen. Daher ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein Feld, das die Gesunderhaltung der gesamten Belegschaft, vom Chef bis zum Auszubildenden, in den Blick nehmen sollte, um die Betriebsabläufe und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Nutzen Sie gerne unsere Angebote und bleiben Sie gesund! Matthias Belke Präsident der IHK zu Schwerin Im Schnitt fehlt jeder Erwerbstätige hier 25 Tage im Arbeitsprozess. Eine schwer zu schulternde Last für die regionale Wirtschaft. Gesund im Job Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Editorial  1 Wirtschaftskompass 05 | 2023

 STANDORTPOLITIK 10 Krisenbewältigung und Fachkräftemangel 11 Zurück in die Heimat 12 Kraftfahrer aus Kenia und den Philippinen 13 Parchim, Schwerin und Wismar überzeugen mit Projektideen 14 OB-Wahl in der Landeshauptstadt 15 Assesment Center für OB-Kandidaten 16 Tourismusentwicklung bis 2030 16 Straßenbauprogramm für 2023 17 Mehr Tempo für Zugverbindung Ludwigslust–Parchim  TITELTHEMA 18 Betriebliches Gesundheitsmanagement 19 Gesundheitsprävention für alle Lebenslagen 19 Ausschuss feiert 15-jähriges Jubiläum 20 IHK-Ausschuss Gesundheitswirtschaft 21 Produktivität: „Jede Stunde zählt“ 22 Pflichten im Gesundheitsmanagement 23 Lecker, gesund und praktisch 24 Betriebliche Gesundheit – Die Faktenlage 24 Gesund bleiben am Arbeitsplatz  AUS- & WEITERBILDUNG 25 Die Top-Ausbildungsbetriebe 2023 26 Wie gewinnen wir mehr Fachkräfte? 28 Ehrenamtliche Prüfertätigkeit – Mitwirkende gesucht 28 Sach- und Fachkundeprüfungen bei der IHK 29 Jessenitzer Aus- und Weiterbildung e. V. 30 Neuer Coworking-Space in Wismar 32 Neues Online Gefahrguttraining 32 Expertenrunde in Schwerin 33 Nachfolger suchen Unternehmen  INNOVATION & UMWELT 34 BIOCEN entwickelt Geschäftsideen 35 Lotsen für Inklusion am Arbeitsplatz 36 Unbedenklicher Foodtrend? 37 Sonnenstrom und Krabbenbrötchen  INTERNATIONAL 38 Türkischer Handelsattachée zu Gast  RECHT & STEUERN 38 BAG-Urteil zur Verjährung des Urlaubs 39 Unmut in der Wirtschaft 39 Prüfungstermin 40 Amtliche Bekanntmachungen 14 39  UNMUT IN DER WIRTSCHAFT Die mit Jahresbeginn eingeführte elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) sorgt für Unmut in der Unternehmerschaft.  OB-WAHL IN DER LANDESHAUPTSTADT Die Landeshauptstadt Schwerin hat die Wahl. Am 4. Juni dieses Jahres stellen sich fünf Kandidaten und eine Kandidatin der Wahl zum Oberbürgermeister bzw. zur Oberbürgermeisterin. Inhalt 2  Inhalt Wirtschaftskompass 05 | 2023

25  DIE TOP-AUSBILDUNGSBETRIEBE Eine erfolgreiche Berufsausbildung lebt von einer hohen Qualität. In einem würdigen Rahmen wurden die „Top Ausbildungsbetriebe 2023“ durch den IHKPräsidenten, Matthias Belke, und dem Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Jochen Schulte, ausgezeichnet.  PFLICHTEN IM GESUNDHEITSMANAGEMENT Eine Grundlage für die Sicherung von betrieblichen Abläufen ist die Schaffung und der Erhalt von sicheren Arbeitsbedingungen.  ZURÜCK IN DIE HEIMAT Cornelia Weber ist nach vielen Jahren in der Ferne wieder in Westmecklenburg zu Hause – beruflich und privat. 11 22 Inhalt  3 Wirtschaftskompass 05 | 2023

Wittenburgs neues Gewerbegebiet „Auf der Heide“ liegt direkt an der Autobahn A 24. Und dort haben in diesen Wochen nach monatelangen Vorbereitungen die Tiefbauer mit schwerem Gerät auf sieben Hektar Fläche das Sagen. Bei den Arbeiten geht es nicht um die eigentlich erwartete Erschließung des Baulandes. Der Hamburger Projektentwickler „Panattoni“ baut einen Logistikstandort für das Unternehmen „Kühne + Nagel“. Im Kern geht es nach bisherigen Informationen aber um „Siemens Gamesa“, einen der führenden Hersteller von Windenergieanlagen. Die Halle, die jetzt gebaut wird, soll Ersatzteile für diese Anlagen aufnehmen. Offiziell bestätigt wurde Siemens als eigentlicher Mieter bisher nicht. In der Mitteilung von Panattoni dazu heißt es: „Am neuen Standort in Wittenburg entsteht ein globales Ersatzteillager, von dem aus Kunden in Deutschland, Europa und weltweit versorgt werden sollen.“ Es geht um beachtliche Größenordnungen auf dem Gelände. „Nach Fertigstellung verfügt der Neubau über eine Gesamtnutzfläche von rund 36.500 Quadratmetern, wovon etwa 21.000 Quadratmeter auf Lager und Technik entfallen“, wurde mitgeteilt. Auch an eine Erweiterungsfläche sei bereits gedacht. Interessant ist, dass es das Gewerbegebiet an der Autobahn offiziell noch gar nicht gibt. Nach monatelangen Vorbereitungen und Besprechungen musste es dann ganz schnell gehen. Faktisch übernehmen die Investoren zunächst die Aufgabe der Erschließung mit. Die Fertigstellung ist für den Jahreswechsel 2023/2024 vorgesehen. Die Inbetriebnahme mit der Übernahme des Kundengeschäftes soll 2024 erfolgen. Mit den sieben Hektar, auf denen jetzt gebaut wird, ist das neue Gebiet mit seinen 12 Hektar fast voll. Wittenburgs Bürgermeister Greger: „Wir hätten das Gebiet schon längst dreimal verkaufen können, so groß ist der Andrang.“  INTENSIVER AUSTAUSCH Großlager für Windparkteile in Wittenburg  So stellen sich die Entwickler das künftige Wittenburger Logistikzentrum vor. Bilder: Sarah Friedrich/Panatotti 4  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 05 | 2023

IHK ZU SCHWERIN Henner Willnow  0385 5103-312 willnow@schwerin.ihk.de  OSTSEECAMPING ZIEROW ERHÄLT DCC-EUROPAPREIS 2023 Ausgezeichneter Campingplatz Der DCC Europa-Preis für Campingplätze wird seit 1996 verliehen. Im Jahr 2023 ging er an das Familienunternehmen Ostseecamping Zierow. Die Preisverleihung fand anlässlich der jährlichen Frühjahrsmesse Reise+Camping in Essen statt. Der DCC produziert den DCC Campingführer Europa, der jährlich in einer Printausgabe erscheint und betreibt mit www.3in1campen. de eine Camping-Datenbank mit mehr als 20.000 Einträgen. Der Preis wird pro teilnehmendem Land nur einmal verliehen. Pro Jahr gibt es nur 5-6 Preisträger. Der DCC Europa-Preis ist eine Auszeichnung für die gesamte Familie van Meeteren aus Zierow. Der seit 30 Jahren familiengeführte Campingplatz liegt direkt am idyllischen Ostseestand der Wismarbucht und bietet neben 300 Stellplätze für Wohnwagen, Wohnmobile und Zelte auch verschiedene Ferienunterkünfte. Das Campingplatzgelände hat einiges zu bieten: neben zwei topmodernen Sanitärgebäuden den „Fit&Relax"-Bereich mit Schwimmbad, Sauna und Outdoor-Fitnessbereich, das Restaurant „OASE" mit schmackhafter Küche und Kegelbahn, den IndoorSpielbereich „Willy´s Watthaus" für die kleinen Gäste, in der Hauptsaison täglich wechselndes Animationsprogramm und einen Campingmarkt für die kleinen Einkäufe und die Brötchenversorgung. Die Praxis für Physiotherapie und Massagen „Nadine van Meeteren" lädt zur Entspannung ein. Die Stimmung war gelöst und das Unternehmen sprichwörtlich in aller Munde. Fast 60 Gäste folgten am Donnerstag, dem 30.März 2023, der Einladung zum IHK-Frühjahrstreff bei der Sweet Tec GmbH in Boizenburg. Sweet-Tec-Geschäftsführer Frank Göbel, IHK-Präsident Matthias Belke und IHKHauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach empfingen die Gäste, zu denen neben der stellvertretenden Landrätin Jessica Markmann und Boizenburgs Bürgermeister Rico Reichelt auch Geschäftsführer aus allen Branchen und Unternehmensgrößen gehörten. In mehreren Gruppen zeigten Mitarbeiter des Unternehmens beim Rundgang die Süßwaren-Produktion. Auf rund 27.000 m² Produktionsfläche stellen über 400 Mitarbeiter Bonbons, Lollis und Fruchtgummis in riesigen Stückzahlen und hochmodernen Produktionsverfahren her. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zum lockeren Austausch bei Musik und gutem Essen. Die IHK-Treffs bieten die Gelegenheit mit Politikern, IHK-Mitarbeitern und interessanten Partnern aus der Region in Kontakt zu kommen. Sie haben Interesse, Gastgeber für einen IHK-Jahreszeiten-Treff zu sein? Dann melden Sie sich gerne bei Medien- und Kommunikation, 0385 5103 140, presse@schwerin.ihk.de.  IHK-REGIONALAUSSCHUSS LUP Unternehmen diskutieren regionale Entwicklung Gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern im Landkreis Ludwigslust-Parchim diskutierte der IHK-Regionalausschuss LUP Ende März im DeveLUP in Ludwigslust. Dabei wurden aktuelle und anstehende Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur im Landkreis ebenso diskutiert wie die Entwicklung bestehender und neuer Gewerbegebiete. Auch die Entwicklung der Energiepreise waren Teil der Diskussion, aber auch mögliche Antworten der Unternehmen auf dieses Thema. Wie auch schon in anderen IHK-Gremien wurde deutlich, dass die Planung und Genehmigung von Anlagen – auch zur Erzeugung von Energie für den eigenen Verbrauch – zu lange dauert.  IHK-FRÜHJAHRSTREFF BOIZENBURG Netzwerken bei Sweet Tec Bilder: IHK Wirtschaftsregion Westmecklenburg  5 Wirtschaftskompass 05 | 2023

Die Deutsche Logistikholding (DLH) hat kürzlich den Grundstein für ein riesiges Logistikprojekt an der A24 gelegt, direkt an der Anschlussstelle Wittenburg. Auf sieben Hektar wird dort von der DLH, einer Tochter des Zech-Baukonzerns, ein Logistik-campus hochgezogen, der bereits im Dezember 2023 komplett fertiggestellt sein soll. „Auf einer Fläche von etwa 75.200 Quadratmetern sollen in den nächsten Monaten Logistikhallen auf rund 30.500 Quadratmetern sowie Büroflächen in insgesamt drei Hallenabschnitten realisiert werden. Das Grundstück liegt in Sichtweite der A24 und bietet eine optimale Verkehrsanbindung zwischen Hamburg und allen südöstlich gelegenen Bundesländern“, hieß es dazu in der Mitteilung der DLH. Es geht um eine Investition in der Größenordnung von 30 Millionen Euro. Der Investor geht mit dem Projekt bewusst ins Risiko. Denn aktuell gibt es noch keinen Mieter für den Hallenkomplex. Felix Zilling, einer der Geschäftsführer der DLH, erklärte aber, dass man in sehr guten Gesprächen mit Interessenten sei. Zilling: „Der Logistikcampus Wittenburg unterstreicht die Attraktivität des Standortes in unmittelbarer Autobahnnähe. Die Lieferketten in Deutschland werden immer komplexer und die Anforderungen der Nutzer an Logistikimmobilien steigen exponentiell mit. Mit unserem neuen MultiUser Logistikcampus Wittenburg ergänzen wir das äußerst knappe Angebot an frei verfügbaren Logistikflächen in der Region optimal.“ Zu DDR-Zeiten waren auf dem Areal die Baustoffversorgung und eines der Betonwerke für die 1982 eröffnete Autobahn zu Hause. Dann wurde nach der Wende jahrzehntelang um das Filetstück an der Autobahn gepokert. Lange war die Immobilie ein ungelöster Problemfall, zu dem es auch einige Gerichtsverfahren gab. Mit der Logistikholding als Interessenten, der im Umkreis von 100 Kilometern um Hamburg herum intensiv auf der Suche nach Flächen ist, wurden alle Probleme gelöst. Gebaut werden keine Standardhallen, sondern modernen Bauwerke mit eigener Stromversorgung über Photovoltaik und einer großen Wärmepumpe. Ein Gasanschluss ist für den Logistikcampus nicht vorgesehen. Vielmehr planen die Investoren, auch Strom ins Netz einzuspeisen. Fachkräftemangel, demografischer Wandel, unbesetzte Ausbildungsplätze – nur trübe Aussichten? Ganz im Gegenteil! Die IHKs sehen darin auch die große Chance, den jungen Menschen in Deutschland zu zeigen, dass Ausbildung und Azubis nie wertvoller waren als heute. Die erste bundesweite Azubi-Kampagne der IHKs unter dem Motto Jetzt #könnenlernen ist eine Einladung an alle Schüler, Studienabbrecher und Umsteiger, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken und mehr über die Chancen zu erfahren, die in einer Ausbildung stecken – natürlich von IHK-Azubis selbst. So begegnet die Kampagne den Jugendlichen mit einer positiven Botschaft auf Augenhöhe: Ausbildung macht mehr aus uns. Neun Azubis füllen dafür einen neu gestarteten Social-Media-Kanal ein ganzes Jahr über mit Leben. Die Kampagne ist auf Mitmachen  NEUE LOGOSTIKFLÄCHEN DIREKT AN DER A 24 Logistikzentrum wächst  NEUE BUNDESWEITE AUSBILDUNGSKAMPAGNE JETZT #KÖNNENLERNEN  DLH-Geschäftsführer Felix Zilling packt die Ausgabe der SVZ in die Hülse für die Grundsteinlegung des Logistikcampus, unterstützt von Bürgermeister Christian Greger und dem zweiten Geschäftsführer Christoph Telker (re.)  Die ersten Stützen für die Hallen des Logistikcampus stehen bereits direkt an der Autobahn. IHK ZU SCHWERIN Niki Laura Vogt  0385 5103-421 vogt@schwerin.ihk.de Bilder: Pohle 6  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 05 | 2023

 Hagenows Filialleiterin Nadine Schmidt (links) mit Stefanie Goltz vom Konsumvorstand: Viele Artikel müssen in den Läden nun neu sortiert werden. Edeka und die Hagenower Konsumgenossenschaft waren lange eng verbunden, gehen jetzt aber auch aus wirtschaftlichen Gründen getrennte Wege. In den Lebensmittelmärkten des Konsums sind jetzt Produkte mit den Marken „Jeden Tag“ oder „Hofgut“ zu sehen, während die Edeka-Marken immer schwerer zu finden oder gar nicht mehr zu haben sind. „Seit März 2023 mit dem Kieler Unternehmen Bela einen neuen Streckenlieferanten und beenden damit die lange Zusammenarbeit mit der Edeka“, sagt Konsumvorstand Stefanie Goltz im Gespräch. „Unser Stammgeschäft ist der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel. Zur Unternehmensgruppe Bela gehören rund 120 Famila-Warenhäuser und Markant-Märkte sowie diverse Bäckerei-Filialen in Norddeutschland“, heißt es dazu auf der Internetseite der Kieler. Der neue Lieferant liefert seit März geschätzte 75 Prozent der Artikel in die Läden der Genossenschaft. Die Entscheidung, sich nach 22 Jahren guter Zusammenarbeit von dem bisherigen Großlieferanten Edeka zu trennen, sei dem Konsum sehr schwergefallen und erst nach langen Überlegungen getroffen worden, erklärt Norbert Bosse vom Aufsichtsrat. Am Ende sei es die Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems bei der Edeka gewesen, die letztlich den Ausschlag gegeben habe. „Mit dem System wäre es unmöglich gewesen, unsere regionalen Lieferanten wie die Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren beizubehalten und gleichzeitig bei der Edeka zu bleiben“, ergänzt Christian Komossa vom Vorstand. Regionalität, Frische und vor allem Eigenständigkeit seien der Genossenschaft im Sinne ihrer mehr als 350 Mitarbeiter und 4.100 Mitglieder sehr wichtig gewesen. Die Sicht von Edeka Nord schildert Helene Dahlke, Abteilungsleiterin Unternehmenkommunikation: „Bereits im vergangenen Jahr hat die Konsum- genossenschaft Hagenow begonnen, sich nach einem neuen Lieferdienstleister umzusehen und hat die Lieferbeziehungen mit unserem Unternehmen in der Folge beendet. Hintergrund sind technische Herausforderungen der Konsumgenossenschaft Hagenow an unser bestehendes Warenwirtschaftssystem.“ Norbert Bosse: „Die Zusammenarbeit mit den Ludwigslustern und anderen regionalen Lieferanten, die wir haben, markierte eine rote Linie, die wir nicht überschreiten wollten.“ Dazu sei es auch noch um Kostenfragen bei der Einführung des Edeka-Systems gegangen, erklärt Stefanie Goltz. Die endgültige Entscheidung, sich einen anderen Großlieferanten zu suchen, sei dann 2022 gefallen. Trotz aller Probleme, die es zuletzt auch bei der Belieferung von Läden wegen fehlender Lkw-Fahrer gegeben habe, sei die Zusammenarbeit mit der Edeka über die Jahre immer gut gewesen. Trotz der Umstellung will sich die Konsumgenossenschaft in der Region auch künftig nicht verstecken: „Wir setzen weiter auf Expansion in der Region und sind auf der Suche nach entsprechenden Standorten“, betont Norbert Bosse.  LEBENSMITTELHANDEL IN HAGENOW Konsum geht neue Wege angelegt und involviert mit einem Werbemittelpaket, Aktionen und Challenges auch Betriebe. Das Ziel: im ganzen Land ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung schaffen und so dabei helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen. Alle Informationen zur Kampagne und zu den Möglichkeiten mitzumachen finden Sie auf der Website der IHK zu Schwerin, www. ihk.de/schwerin. Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 05 | 2023

Bekanntheit heißt nicht Nutzung: Das zeigt sich auch im Leseverhalten der deutschen Entscheider im Mittelstand. Nahezu alle Führungskräfte in kleinen und mittelständischen Unternehmen kennen Stern, Spiegel, Focus. Doch die höchsten Reichweiten hat ein anderer Titel: die IHK-Zeitschrift. Zwar beträgt der Bekanntheitsgrad in der Zielgruppe „nur“ 90,6 Prozent, doch lesen 40,8 Prozent eine durchschnittliche Ausgabe (LpA) des Magazins. Von allen 4,1 Millionen Entscheidern* im Mittelstand werden damit 1,7 Millionen über die IHK-Zeitschriften erreicht. Kein anderer Printtitel – ob nun Wirtschafts- oder aktuelles Magazin bzw. überregionale Zeitung – kommt auf eine annährend so hohe Reichweite bei Führungskräften im Mittelstand. Das legt jetzt die „Reichweitenanalyse Entscheiden im Mittelstand“ offen. Im Auftrag der IHK Zeitschriften eG hat das Bremer Marktforschungsinstitut Bonsai Research hierzu 2.018 Entscheider im Mittelstand befragt – Inhaberinnen und Inhaber genauso wie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie leitende Angestellte. Diese Ergebnisse zeigen: In den Branchen Baugewerbe (50,8 Prozent) sowie Information und Kommunikation (48 Prozent) ist die Reichweite besonders hoch. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher die Position im Unternehmen angesiedelt ist, desto höher auch der Leseanteil. So liegt die Reichweite der IHK-Magazine bei angestellten Geschäftsführern bei 53,2 Prozent, bei leitenden Angestellten dagegen bei 28,2 Prozent. Insgesamt erreicht der Titel 43 Prozent in der ersten Führungsebene – also Inhaberinnen, InhaIm Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bundesbank im Dialog“ luden die Deutsche Bundesbank und die IHK zu Schwerin Vertreter aus Wirtschaft und Politik ein, um gemeinsam aktuelle Fragen zur europäischen Geldpolitik zu diskutieren. In seiner Begrüßung verwies IHK-Präsident Matthias Belke darauf, dass die Wirtschaft sich mit hohem Einsatz und mit Unterstützung durch öffentliche Entschädigungsleistungen bemühte, den Auswirkungen der Corona- Pandemie zu begegnen, als sich mit dem Beginn des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine bereits die nächste Krise ankündigte. Während zunächst die Folgen von Sanktionen und Lieferkettenprobleme die Wirtschaft beschäftigte, kam sukzessive die existenzielle Sorge um die Verfügbarkeit von Energie und deren Preis sowie Preissteigerungen auf nahezu allen Ebenen hinzu. Inzwischen erreicht die Inflationsrate in Deutschland Werte, wie zuletzt im Jahr 1950. Zwar ist diese zuletzt etwas gesunken, jedoch blieb die Kerninflationsrate auf einem sehr hohen Niveau bzw. stieg Anfang März 2023. Die Sorgen der Unternehmen spiegeln sich sowohl in den bundesweiten und als auch in den regionalen Konjunkturberichten wider. Der aktuelle DIHKKonjunkturbericht zeigt, dass bundesweit 72 Prozent der befragten Betriebe in der Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise das höchste Risiko sehen, in Mecklenburg-Vorpommern sind es sogar 78 Prozent.  BEKÄMPFUNG DER INFLATION In seinem Vortrag ging Dr. Arno Bäcker, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, zunächst auf die Einhaltung bzw. Abweichung der Stabilitätskriterien seitens der EU-Mitgliedsstaaten ein. Bereits seit 2021 führten gestörte Lieferketten und die veränderte Situation in den Energiemärkten zu steigenden Preisen.  ENTSCHEIDER IM MITTELSTAND IHK-Zeitschriften erzielen höchste Reichweite  HERAUSFORDERUNG DER EUROPÄISCHE GELDPOLITIK Bundesbank im Dialog Bilder: Silke Winkler 8  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 05 | 2023

ber und Geschäftsführungen im Mittelstand. Das sind 1.3 Millionen Menschen. *Basis: 1.602 Millionen Unternehmen mit einem Umsatz von 100.000 Euro bis 50 Mio. Euro ohne die Institutionen der Bereiche Öffentliche Verwaltung u. Dienstleistungen, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen. Bei der Kontaktaufnahme mit den Unternehmen wurde jeweils die Anzahl der Inhaberinnen und Inhaber, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und leitenden Angestellten erfasst. Die Zahl der so ermittelten Zielpersonen, hochgerechnet auf die Anzahl der repräsentierten Unternehmen, ergibt die personelle Größe von 4,099 Mio. Entscheidenden. Die Preisschocks bei Energie und Vorleistungsgütern schlagen zunehmend auch auf die Kerninflation im gesamten Euroraum durch. Hierauf reagiert die europäische Geldpolitik mit geldpolitischen Ankäufen sowie der Erhöhung des Hauptrefinanzierungssatzes. Abschließend verwies Dr. Bäcker auf die weiterhin erforderliche Konsolidierung der Staatsfinanzen als wesentliche Aufgabe für viele Mitgliedsstaaten.  ANGEREGTE DISKUSSION In der vom IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach anschließend moderierten Diskussionsrunde wurden insbesondere verschiedene Fragestellungen u. a. zu unterschiedlichen Ansätzen der EU-Mitgliedsstaaten erörtert. Darüber hinaus wurde der Blick auch in die Zukunft gerichtet und Vorstellungen eines digitalen Euros oder des Einsatzes von Blockchaintechnologien angesprochen. IHK ZU SCHWERIN Frank Witt  0385 5103-306 witt@schwerin.ihk.de Bild: IHK Wirtschaftsregion Westmecklenburg  9 Wirtschaftskompass 05 | 2023

 ENERGIEKRISE UND BELASTUNGSMORATORIUM Als zentrales Vorhaben definierte die IHK-Vollversammlung die Bewältigung der Energiekrise und die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie. Neben schnellen und unbürokratischen Hilfen für Unternehmen müssten die erneuerbaren Energien und Energienetze zügig ausgebaut und deren Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Die Unternehmen stehen gegenwärtig massiv unter Druck. Nach Ansicht der Mitglieder der IHK-Vollversammlung muss jetzt vornehmlich darum gehen, schnell unbürokratische und pragmatische Unterstützungsmaßnahmen umzusetzen, um den Unternehmen aus dieser massiven Krise heraus zu helfen. Neben der Corona-Pandemie, Lieferkettenengpässen und einem zunehmenden Fachkräftemangel führen substanzielle Energiepreissteigerungen zu extremer Verunsicherungen. Das Erreichen von Verlässlichkeit und Planbarkeit müssen Ziel der gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Verwaltung sein.  FACH- UND ARBEITSKRÄFTE Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung sehen die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften als einen der zentralen Punkte und regen dazu entsprechende Kampagnen an. Insbesondere die durch die Deutschen IHKs im März 2023 gestartete bundeseinheitliche Ausbildungskampagne soll intensiv genutzt werden. Zudem soll das Fachkräfteeinwanderungsgesetz weiter begleitet und praxisnah umgesetzt werden.  AKTIVE BEGLEITUNG DER POLITIK Die Mitgestaltung einer unternehmensorientierten Wirtschaftspolitik soll durch die Nutzung des IHK-Netzwerkes auf Landes-, norddeutscher und Bundesebene aktiv begleitet werden. Westmecklenburg soll dabei als Standort für Hochschulen und Wissensökonomie ausgebaut werden. Die Wirtschaftspolitik des Bundes soll anhand der Vorhaben der Landespolitik zur Halbzeit der Legislatur analytisch hinterfragt und die Oberbürgermeisterwahlen in der Landeshauptstadt Schwerin begleitet werden. Mit Blick auf 2024 sollen wirtschaftsrelevante Wahlen auf europäischer und kommunaler Ebene mit entsprechenden Forderungen und mit Veranstaltungsformaten vorbereitet werden.  IHK-VOLLVERSAMMLUNGSWAHLEN 2024 In Vorbereitung der IHK-Wahlen 2024 soll die IHK-­ Mitgliederkampagne „IHK - schnell gut beraten!“ zu mehr Würdigung und Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und Sichtbarkeit der IHK-Leistungen in der Fläche sorgen. Auch die Attraktivität der Gremienarbeit soll durch eine verbesserte Sitzungskultur erreicht werden. Mit den bis in das Jahr 2024 hineinreichenden beschlossenen Zielen haben sich die Vertreter des Ehren- und des Hauptamtes für ihre gemeinsame Arbeit anspruchsvolle Aufgaben formuliert. Die Umsetzung dieser Vorhaben entspricht der gegenwärtig ernsten Lage der Unternehmen. Die Herausforderung wurde angenommen, die der IHK vom Gesetzgeber übertragene Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung konstruktiv und kritisch umzusetzen. Dabei wird auf eine breite intensive Mitarbeit der Unternehmen in Westmecklenburg gesetzt.“ Ganz konkret konnten die IHK-Vollversammlungsmitglieder aktuelle wirtschaftspolitische Probleme mit dem Bundestagsabgeordneten Frank Junge (SPD) diskutieren. Hier standen die Überarbeitung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, die Energiekosten und ein Belastungsmoratorium für Unternehmen im Vordergrund. Im Verlauf der lebhaften Diskussion wurde immer wieder der dringende Handlungsbedarf der Politik eingefordert, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand schnell zu verbessern. Insbesondere die häufig zu beobachtende ausufernde bürokratische Herangehensweise der Verwaltung hemmen die Unternehmen. Die Summe an Belastungen und Hemmnissen in Verbindung mit dem Mangel an Arbeitskräften lähmt den Mittelstand und sorgt für hohe Kosten, die wiederum Wettbewerbsnachteile zufolge haben. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat am Mittwoch, dem 22.03.2023, die Arbeitsschwerpunkte für das laufende Jahr beschlossen. Dabei standem die Bewältigung der Energie- und Wirtschaftskrise, die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften, eine unternehmensorientierte Wirtschaftspolitik und die Vorbereitung der IHK-Wahl 2024 im Fokus. Ziel der gemeinsamen Arbeit von Ehren- und Hauptamt der IHK ist es, sich intensiv für die Interessen der Unternehmen in Westmecklenburg einzusetzen. Ziel der gemeinsamen Arbeit von Ehren- und Hauptamt der IHK ist es, sich intensiv für die Interessen der Unternehmen in West- mecklenburg einzusetzen. Krisenbewältigung und Fachkräftemangel Bilder: IHK 10  Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 2023

Für mich passt PALMBERG wunderbar. Ich erfahre hier großes Interesse, Vertrauen und Offenheit.  Cornelia Weber ist nach vielen Jahren in der Ferne wieder in Westmecklenburg zu Hause – beruflich und privat. „Es sind zwar erst ein paar Wochen, für mich fühlt es sich jedoch an, als wäre ich schon ganz lange hier.“ Cornelia Weber schaut zufrieden aus. Sie hat einen neuen Job in der alten Heimat, fast zumindest. Die 40-Jährige ist als Referentin für Personalmarketing seit 1. Februar 2023 bei der PALMBERG Büroeinrichtungen + Service GmbH beschäftigt und offensichtlich in kürzester Zeit beruflich angekommen. Sie ist eine Rückkehrerin mit einem interessanten Werdegang seit dem Abitur, welches sie 2002 in Bad Doberan abgelegt hatte. „Damals wollte ich einfach nur weg, weit weg. In Aurich begann ich mit einer Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Nach drei Monaten habe ich abgebrochen. Ich war zu jung, noch nicht so selbstbewusst und vor allem in diesem Metier nicht richtig.“ Mit den Erfahrungen früherer Jobs bei der COOP Schleswig-Holstein stieg die junge Frau bei Sky ein, wurde Einzelhandelskauffrau und wollte den Handelsfachwirt gleich anschließen. In ihrem damaligen und heutigen Heimatort Satow klappte es mit einer Übernahme nicht. Cornelia Weber wechselte als Filialleiterin zu Schlecker ganz im Westen Mecklenburgs, dann zu Rossmann nach Hamburg und schließlich, im Jahr 2006, zu Aldi, wo sie 13 Jahre mit ganzer Kraft und viel Herzblut tätig war als Führungskraft. Ein Arbeitsunfall beendete diese Erfolgsentwicklung. Der Wunsch, ins Büro zu wechseln, entstand. So kehrte sie dem Einzelhandel den Rücken, sammelte Erfahrungen im Mediengeschäft und absolvierte in einer Autovermietung ein Trainee-Management-Programm mit Zielstellung Personalmanagement. Berufsbegleitend drückte die energische Frau die Schulbank und studierte BWL sowie Wirtschaftspsychologie. Die Pandemie zwang sie erneut zum Umdenken: Es folgten Stationen in einem Callcenter und einem technischen Start-up, die Weiterbildung zur Fitnesstrainerin und ein Business im Beautybereich. Letztlich gab der Gedanke, eine Lösung für den Lebensabend ihrer Eltern im heimischen Satow zu finden den Anstoß, die Rückkehr doch anzuschieben. „Ich arbeite mich sehr schnell in Prozesse ein. Was an Skills noch fehlt, kann man lernen“, sagte sie sich und schrieb Bewerbungen an der Zahl. „Der Gedanke an die Heimat ist in jedem drin, der weggegangen ist. Doch mit der Rückkehr ist das bei weitem nicht so einfach, wie es oft dargestellt wird“, berichtet sie. Ungleiche oder fehlende Perspektiven sowie nach wie vor große Gehaltsspannen machen Ländergrenzen zu echten Hindernissen. „Mit lediglich einer Eingangsbestätigung zur Bewerbung holt niemand Fachkräfte zurück! Das ist wirklich schade.“ Ganz anders lief es bei PALMBERG. „Ich hatte meine Daten über den Facebook-Messanger hinterlassen und bekam innerhalb kürzester Zeit eine Antwort mit der Bitte, meine Bewerbungsunterlagen zu schicken. Zwei Tage später haben wir den Vorstellungstermin vereinbart.“ Geht doch! „Für mich passt PALMBERG wunderbar. Ich erfahre hier großes Interesse, Vertrauen und Offenheit. Meine Erfahrungen und mein Studienabschluss zählen etwas. Neuen Ideen steht das Unternehmen offen gegenüber – das fühlt sich richtig gut an.“ Cornelia Weber macht jetzt genau das, was sie sich lange gewünscht hatte: mehr für Mitarbeitende tun, sie fördern, passgenau einsetzen und sich selbst vielfältig einbringen. Einfach neue Wege einschlagen in dem Land, aus dem sie ursprünglich stammt. Wohnen werden Cornelia Weber und ihr Partner künftig in Satow, auf einem Generationen übergreifenden Grundstück mit den Eltern. „Das bedeutet mir viel. Ich habe zwar morgens und abends eine Stunde zu fahren. Aber diese Zeit nutze ich intensiv für mich.“ Auf dem Hinweg hört sie Podcasts. Geht es nach Hause, lässt sie den Tag Revue passieren und schaltet ab. Sport und die Runde mit dem Hund gehören zu ihrem Alltag, genau wie die Ostsee in Reichweite. „Einschnitte, wie mein Arbeitsunfall, öffnen einem die Augen, worauf es wirklich ankommt und welchen Wert gute Arbeit hat. Mein Weg von der Kassiererin ins Personalmanagement eines großen Unternehmens ist ein guter Beweis dafür.“ Barbara Arndt  RÜCKKEHR VON FACHKRÄFTEN Zurück in die Heimat Bilder: Barbara Arndt Standortpolitik  11 Wirtschaftskompass 05 | 2023

Der Handelsriese Edeka beschreitet neue Wege auf der Suche nach den dringend benötigten Arbeitskräften. Schon jetzt besteht ein beachtlicher Teil der Belegschaft im Valluhner Fleischwerk und benachbarten Logistikcenter aus osteuropäischen Arbeitern. Jetzt kommen auch Menschen aus Kenia und den Philippinen dazu, die gezielt angeworben wurden. Gekonnt klettert Elefu Elefu ins Fahrerhaus seines nagelneuen Edeka-Brummis. Neben dem 32-Jährigen aus Kenia hat sein Fahrlehrer Sven Unger (54) Platz genommen. Es geht um die letzte Phase der Fahrausbildung für den Afrikaner. In wenigen Tagen wird er ganz normal mit seinem Lastwagen vom Valluhner Fleischwerk der Edeka starten und die Händler im Norden beliefern. Sein Kollege Daniel Ryobo, auch aus Kenia, steht nach seiner Fahrausbildung auch vor diesem Sprung. Beide gehören zu einer Gruppe von Kenianern, aber auch Arbeitskräften aus den Philippinen, die der Handelsriese gezielt über Spezialagenturen angeworben und nach Deutschland geholt hat. Eine direkte Folge des sich noch verschärfenden Mangels an Kraftfahrern, aber auch Fleischern bei der Edeka. Arbeitskräfte aus Osteuropa können diese Lücken im Fleischwerk, aber auch bei der Valluhner Logistikzentrale der Edeka, allein nicht mehr schließen. „So eine Chance, in Deutschland zu arbeiten und Geld zu verdienen, bekommst du bei uns nur einmal“, erzählt der 25-jährige Daniel Ryobo. Vor dem Flug nach Deutschland haben beide und auch die anderen schon Deutsch gelernt und Tests bestanden. Auch Fahrerfahrungen waren gewünscht. Aktuell bekommen sie Lehrlingsgeld in Höhe von 1200 Euro. Inzwischen sind es bei Edeka Nord schon 18 künftige Kraftfahrer aus Kenia und den Philippinen, die über das Programm gekommen sind. Dazu kommen weitere 12 Auszubildende für den Fleischerberuf und noch einmal 44 Bäckerlehrlinge, die bei der zu Edeka gehörenden Kette Allwörden beschäftigt sind. Dazu kommen weitere Lehrlinge aus diesen Ländern, die in ausgewählten Märkten lernen. „Wir sind in der Testphase, was dieses Programm angeht“, sagt Edeka-Nord-Sprecherin Helene Dahlke. Bisher seien die Erfahrungen sehr gut. „Wir brauchen einfach Fachkräfte und müssen uns kümmern“, erklärt Dahlke das ungewöhnliche Programm. Für Katharina Weste, die Personalchefin im Fleischwerk, sind die Kenianer und Filipinos ein Hoffnungsschimmer auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt. Schon jetzt arbeiten im Fleischwerk mit seinen aktuell 766 Beschäftigen Menschen aus 12 Nationen. Bei den Edeka-Logistikern mit etwa 800 Beschäftigten sieht es laut Personalchefin Johanna Siedenschnur auch nicht viel anders aus.  EDEKA IN VALLUHN GEWINNT NEUE FACHKRÄFTE Kraftfahrer aus Kenia und den Philippinen  Fahrschule VZB in Geesthacht: Hier bestimmen jetzt auch Kenianer und Filipinos das Bild. Ihr Arbeitgeber ist die Edeka.  Ein neues Team im Lastwagen: der kenianische Fahrschüler Elefu Elefu mit seinem Fahrlehrer Sven Unger. In wenigen Tagen wird der Kenianer für Edeka im Norden im Einsatz sein. Bilder: Pohle 12  Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 2023

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) setzt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ um. Städte und Gemeinden waren aufgerufen, Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien zur Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung einzureichen. Parchim, Schwerin und Wismar erhielten einen Projektzuschlag und starteten zu Jahresbeginn mit der Umsetzung.  PARCHIM: GANZHEITLICH, ZUKUNFTSFÄHIG UND RESILIENT Die Stadt Parchim möchte gemeinsam mit den Bürgern den funktionalen Defiziten der Innenstadt auf den Grund gehen und ein Parchim der Zukunft für nachfolgende Generationen auf den Weg entwickeln. Was sind die Schwerpunkte der Stadtentwicklung heute und welche sollen es in Zukunft sein? Welchen Stellenwert haben Handel und Versorgung, Arbeit, Bildung und Entwicklung, Wohnen, Identität, Gemeinschaft und Teilhabe? All das sind Fragen, die im Rahmen des Projektes geklärt werden sollen. Die CIMA Beratung und Management GmbH begleitet den Dialog unterschiedlicher Interessengruppen, um eine bisher noch nicht da gewesene Bürgerbeteiligungskultur aufzubauen. Mut zum Umdenken, Vielfalt durch neue Ideen, Innovation und aktive Mitgestaltung sind das angestrebte Ziel in diesem Gestaltungsprozess. Die zahlreichen Beteiligungsformate reichen von Stadtrundgängen, Experteninterviews, Onlinebefragungen, Jugendwerkstätten bis hin zur Eventbeteiligung. Möglichst viele Bürger zu erreichen und für eine aktive Mitarbeit zu motivieren stellt dabei die größte Herausforderung dar. Den Akteuren der Innenstadt soll der Weg zur Mitwirkung am Prozess der Stadtgestaltung geebnet werden, denn nur so kann Vielfalt in die Stadt Einzug halten. Die Kombination aus einer mobilisierten Gemeinschaft und externem Fachwissen sorgt für vielfältige, moderne und vielleicht neuartige Ideen, die zukünftig zur Belebung der Innenstadt beitragen werden. Es wird aktiv ein Umdenken angestoßen. Die herkömmlichen Formate der Stadtentwicklungsprozesse sollen zu Gunsten von mehr Funktionalität und Vielfalt abgelöst werden. Ein Stadtzentrum aus Bürgerhand – ganzheitlich, zukunftsfähig und resilient.  WISMAR SETZT AUF BREITE BÜRGERBETEILIGUNG In der Hansestadt Wismar unterstützen die Branchenexperten des IFH Köln die Citymanagerin Victoria Binz-Gruber. In 15 Monaten soll eine Konzeptstudie erarbeitet werden, die das Ziel hat, das Gebiet der Altstadt und des Alten Hafens langfristig und nachhaltig attraktiver für die Besucher zu gestalten. Auch die Hansestadt Wismar setzt mit einer digitalen Ideeneinreichungsplattform www.wismarmachtmit.de auf eine breite Bürgerbeteiligung. Zwischen Januar und April wurde ermittelt: Was sorgt dafür, dass sich Menschen im öffentlichen Raum wohler fühlen? Wie können urbane Räume so gestaltet werden, dass sich die verschiedenen Generationen begegnen, etwas erleben und sich mit einem Ort identifizieren können? Die Ergebnisse aus der Umfrage sowie der Ideeneinreichungsplattform bilden die Arbeitsgrundlage für die Kreativworkshops mit Bürgern der Hansestadt, die die Ideen verfeinern sollen. In einem weiteren Schritt werden diese dann mit den Altstadt- und Hafenakteuren, sprich unseren Stadtmachern und Local Heroes in Umsetzungsworkshops gehen, um die von den Bürgern vorsondierten Ideen und Ansätze auf Umsetzbarkeit zu prüfen und auszuarbeiten. „Die Fördermittel des Bundesförderprogramms 'Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren' werden dafür eingesetzt werden, die Innenstadt und den Alten Hafen auf Herz und Nieren zu überprüfen. Was ist gut und was geht noch besser? Hierbei wollen wir vor allem für die Wismarer Bürger:innen einen Ort schaffen, der gerne aufgesucht wird, um Bummeln zu gehen, um sich mit Freunden und Familie zu treffen, um gemeinsame Erlebnisse zu haben und vor allem, um sich auch außerhalb seiner vier Wände wohlzufühlen“, erklärt die Citymanagerin der Hansestadt Wismar, Victoria Binz-Gruber.  LANDESHAUPTSTADT SCHWERIN: LEERSTÄNDE WERDEN ZU ERFAHRUNGSRÄUMEN Auch die Landeshauptstadt Schwerin hat sich erfolgreich um Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bemüht. Die Mittel werden für das Stadtgeschichtsmuseum und die Belebung von Leerständen eingesetzt. Unter dem Titel „Erfahrungsräume Schwerin“ werden drei inhaltlich verwandte städtische Leerstands- und Belebungsprojekte bis Mitte 2025 umgesetzt. Der erste Projektbaustein umfasst einen innerstädtischen Leerstandswettbewerb, der sich an innerstädtische Immobilieneigentümern mit leerstehenden Ladenlokalen mit max. 300 m² Fläche je Ladeneinheit sowie Nutzungsinteressierte (bspw. Start-Ups, Gründern, Kultur- und Kreativschaffende, [gemeinwohlorientierte] Initiativen, Vereine, Nutzergemeinschaften) mit entsprechenden Nutzungskonzepten richtet. Leerstandsflächen in der Schweriner Innenstadt sollen so mit neuen, innovativen und kreativen Um- und Zwischennutzungen versehen werden. Citymanager Stefan Purtz möchte auf diese Weise die innerstädtische Angebotsvielfalt um weitere interessante Nutzungen erweitern, die Attraktivität der Innenstadt als solche steigern. Potenzielle Nutzer erhalten über dieses Matching die Möglichkeit, ihre Konzepte in zentralen Lagen auszuprobieren – ein Schritt, der unter anderen Umständen vielleicht nicht gewagt würde. Als weiteres Teilprojekt startet noch 2023 in einem Leerstand die Installation einer temporären Stadtgeschichtsausstellung Schwerin. Im dritten Schritt ist 2024 ein Architektur- und Ideenwettbewerb für das künftig zu errichtende Stadtgeschichtsmuseum Schwerin geplant.  ZUKUNFTSFÄHIGE INNENSTÄDTE UND ZENTREN Parchim, Schwerin und Wismar überzeugen mit Projektideen IHK ZU SCHWERIN Kristin Just  0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de Bild: Christoph Meyer, info@paperheroes.de Standortpolitik  13 Wirtschaftskompass 05 | 2023

Die Landeshauptstadt Schwerin hat die Wahl. Am 4. Juni dieses Jahres stellen sich 5 Kandidaten und eine Kandidatin der Wahl zum Oberbürgermeister bzw. zur Oberbürgermeisterin. Die Amtszeit beträgt 7 Jahre. Das nimmt die IHK als Anlass ein eigenständiges Forderungspapier zu veröffentlichen, das auf die lokalen Besonderheiten des Oberzentrums für Westmecklenburg eingeht. Die IHK wirbt dafür, dass sich die Residenz- und Landeshauptstadt Schwerin als lebendiger Wirtschafts- und Lebensstandort begreift, der die Chancen der Zukunft angeht. In diesem Sinne fordern wir von Politik und Verwaltung eine positive Kultur des Ermöglichens sowie Räume für Entwicklungen. Das Forderungspapier gliedert sich in 12 Themenfelder. Das vollständige Papier kann über unsere IHK-Homepage abgerufen werden.  ZUKUNFTSSTADT – MEHR FREIRÄUME FÜR IDEEN UND INNOVATIONEN GESTALTEN Die Stadt Schwerin muss die Chancen zur Gestaltung ihrer Zukunft aktiv aufgreifen.  DIGITALSTADT – ALLES ABARBEITEN MIT NUR EINEM FINGER Verwaltungsprozesse und der Kontakt mit der Wirtschaft müssen medienbruchfrei, intuitiv und pragmatisch über digitale Lösungen umgesetzt werden.  KURZE-WEGE-STADT – VIELES EINFACH UM DIE ECKE ERLEDIGEN Attraktive Stadtteilräume und eine schnelle Erreichbarkeit von den Außenbereichen bis in die Innenstadt sind Standortvorteile bei der Arbeits- und Wohnortswahl.  GRÜNDUNGSSTADT – ERFOLGREICH DURCHSTARTEN MIT DEM EIGENEN PROJEKT Trotz fehlender Universität muss sich die Stadt stärker als Raum für Gründungen und Start-ups verstehen und mit Engagement unterstützen.  WISSENSSTADT – IN JEDEM ALTER FÜRS LEBEN LERNEN In der Landeshauptstadt müssen die Strukturen als Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsstandort deutlich ausgebaut werden.  MOBILITÄTSSTADT – FLIESSENDER VERKEHR AUF ALLEN WEGEN Vielfältige Verkehrsträgerangebote und optimierte Verkehrsflüsse sind wesentlich für eine nachhaltige und effiziente Zukunft – multimodale Knotenpunkte müssen dafür errichtet werden.  WIRTSCHAFTSSTADT – FREIE ENTFALTUNGSRÄUME FÜR MEHR DYNAMIK Die harten Standortfaktoren wie Flächenverfügbarkeit z. B. in Görries, lokale Energieversorgung oder die digitale Infrastruktur bleiben auch in Zukunft wichtig und entscheidend bei der Standortwahl.  ENERGIESTADT – EFFIZIENTE, SICHERE, VERFÜGBARE VERSORGUNG Die Chancen z. B. der Wasserstoff-Technologie müssen auch in der Stadt anwendbar sein.  FAMILIENSTADT – AUSGEGLICHEN AN JEDEM TAG So vielfältig eine Familie aussehen kann, so flexibel müssen die Rahmenbedingungen in der Stadt sein, um von der Ausbildung bis zur internationalen Fachkraft hier lebenslang Fuß zu fassen.  METROPOLSTADT – ENGAGIERT ÜBER DEN HORIZONT HINAUS Die Stadt braucht den aktiven Austausch mit den großen Metropolen und sollte bereits heute auf Entwicklungschancen, wie sie die feste Fehmarnbeltquerung bietet, hinarbeiten.  ERLEBNISSTADT – PULSIERENDES LEBEN IM WELTKULTURERBE Vom Minigolf bis Festivals – Vielfältige Erlebnisräume bieten einen Mehrwert sowohl für Einheimische als auch für Gäste.  INNENSTADT – LEBENSWERTES ZENTRUM HEUTE UND MORGEN Die Innenstadt als Visitenkarte muss sich dauerhaft weiterentwickeln und einen attraktiven Mix aus Funktionen und Nutzungen für Einheimische, potenzielle Zuzügler und Gäste vorhalten.  IHK LEGT WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FORDERUNGSPAPIER VOR OB-Wahl in der Landeshauptstadt IHK ZU SCHWERIN Marco Woldt  0385 5103-207 woldt@schwerin.ihk.de Bild: IHK 14  Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 2023

Eine Kampagne der: Gefördert durch: Im Auftrag von: Im Schnitt lassen sich in jedem Unternehmen 30 % der Kosten für Wärme, Kälte und Strom sparen. Um dieses Potenzial zu heben, informieren unsere Technischen Berater Sie im Vor-Ort-Gespräch über mögliche Maßnahmen und Fördermöglichkeiten in Ihrem Betrieb – kostenlos und neutral. Vereinbaren Sie jetzt einen kostenfreien Termin: 0385 3031640 oder beratung@mv-effizient.de. Kostenlos und neutral! Das geht! Und wir zeigen Ihnen wie. Energie sparen, Kosten senken, Klima schützen STATT VERSCHWENDEN Jetzt kostenfreien Beratungstermin anfordern: beratung@mv-effizient.de Scan mich! 80 Gäste und nochmal so viele wären ebenfalls gern vor Ort gewesen: Das 1. Wahlforum anlässlich der Oberbürgermeister-Wahl in der Landeshauptstadt Schwerin von Wirtschaftsjunioren und IHK fand einen so großen Anklang, dass das Coworking Café tisch ausgebucht war. Alle sechs Kandidaten stellten sich den Aufgaben in Form eines Assessment Centers. Schnelle Fragen zur Persönlichkeit, zu den Herausforderungen in den Stadtteilen und dem jeweiligen Entwicklungsvorhaben standen im Vordergrund. Hinzu kam ein gemeinsam zu gestaltendes Bild als Kooperationsspiel. Das 1. Wahlforum war die erste Veranstaltung ihrer Art in diesem Jahr und bildetet damit zugleich den Auftakt für den Wahlkampf in der Landeshauptstadt.  BEWERBERIN UND BEWERBER IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE:  Dr. Rico Badenschier, SPD  Regina Dorfmann, Bündnis 90/Die Grünen  Leif-Erik Holm, AfD  Martin Steinitz, unterstützt von ASK  Dr. Daniel Trepsdorf, Die Linke  Thomas Tweer, unterstützt von CDU, FDP und Unabhängige Bürger Das gesamte Assessment Center von Wirtschaftsjunioren und IHK kann über den YouTube-Kanal des Jungunternehmer-Netzwerks nachgeschaut werden (s. QR-Code). Die Anmeldung für das 2. Wahlforum am 2. Mai 2023 in der IHK läuft bereits und kann auf der IHK-Homepage unter: events.ihkzuschwerin.de/ obwahlforum2 vorgenommen werden.  VOLLES HAUS IM COWORKING SPACE TISCH Assessment Center für OB-Kandidaten Ein runder Abend und guter Austausch, um sich von allen Kandidat*innen ein Bild zu machen. Wir danken den Teilnehmenden und freuen uns auf das zweite Forum in der IHK, um unsere Themen für ein junges attraktives Schwerin weiter zu festigen. Elisa Witt, Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Schwerin Wirtschaftskompass 05 | 2023 Bild: Cordes Standortpolitik  15

Die großen Herausforderungen sind identifiziert: Der Tourismus- und Freizeitraum soll umwelt- und klimafreundlicher werden, weniger Ressourcen verbrauchen, weniger Emissionen verursachen, Fach- und Arbeitskräfte zurückgewinnen - und weiter für Tagesreise-, Urlaubs- und Geschäftsreiseverkehr attraktiv und erreichbar bleiben. Deshalb soll laut gemeinsamer Vorstellung der Tourismusverantwortlichen aus den Tourismusorganisationen, den IHKs und mit Rückendeckung des Gutachters dwif die Tourismusentwicklung bis 2030 dem Kompass folgen: Die Metropolregion Hamburg wird ein nachhaltiger und smarter Freizeitraum in Nordeuropa - für weltoffene Menschen und Unternehmen. Dafür arbeiten alle am Tourismus Beteiligten im Netzwerk und auf Augenhöhe zusammen.  TAGES- UND KURZREISENMARKETING Auch die seit mehr als zehn Jahren erfolgreich und kooperativ gesteuerten und umgesetzten Kampagnen für Tagesausflüge und Kurzreisen innerhalb der Metropolregion Hamburg sollen künftig zunehmend an Nachhaltigkeitskriterien orientiert werden. Dazu braucht es in Nachhaltigkeit engagierte Betriebe des Gastgewerbes, umwelt- und klimafreundliche Mobilitätsangebote, nachhaltige Freizeitangebote und -produkte sowie mehr regionale Wirtschaftskreisläufe. Dieser Transformationsprozess soll gemeinsam kreativ und zukunftsgerichtet gestalten werden. Das Straßenbauprogramm 2023 für Mecklenburg-Vorpommern steht. Verkehrs- und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer stellte am 20. März gemeinsam mit Dr. René Firgt, Direktor des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, die geplanten Bau- und Erhaltungsmaßnahmen auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen sowie begleitender Radwege vor. „Ein gut ausgebautes und funktionierendes Straßennetz ist wichtig für das Flächenland Mecklenburg-Vorpommern. Es bildet die Grundlage für Mobilität, Wirtschaft und Tourismus. Deshalb ist es notwendig, stetig zu investieren. Mit den geplanten Maßnahmen wollen wir im Land die Straßen vorrangig erhalten, weniger neu bauen, und zugleich in straßenbegleitende Radwege investieren. Dafür stehen uns in diesem Jahr insgesamt 162 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Für Investitionen in Straßenbaumaßnahmen stehen in 2023 insgesamt rund 162 Millionen Euro zur Verfügung, davon 91 Millionen Euro für Bundesstraßen und 51 Millionen Euro für Landesstraßen. Zusätzlich stehen ca. 20 Millionen Euro aus Haushaltsresten aus dem Jahr 2022 zur Verfügung. Die Landesmittel werden unter anderem in den Erhalt (31 Millionen Euro) sowie in den Um- und Ausbau von Landesstraßen (14,2 Millionen Euro) sowie 7,9 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen investiert. Für den Radwegebau stellt das Land 16,7 Millionen Euro bereit. Von den Bundesmitteln fließen unter anderem 36,5 Millionen Euro in den Erhalt, 4,1 Millionen in den Um- und Ausbau, 29,4 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen und 10,5 Millionen Euro in den Radwegebau. „Es gilt, die rund 1.900 Kilometer Bundesstraßen und die knapp 3.300 Kilometer Landesstraßen instand zu halten, um Mobilität zu gewährleisten. Zugleich wollen wir die Emissionen des Verkehrssektors deutlich verringern. Ein Baustein hierbei ist die Förderung des emissionsfreien Radverkehrs. Mehr Radverkehr können wir nur erreichen, wenn der Radverkehr attraktiver und sicherer wird. Hierfür werden wir den Bau von straßenbegleitenden Radwegen an Bundes- und Landesstraßen in 2023 massiv vorantreiben“, sagte Meyer.  METROPOLREGION HAMBURG Tourismusentwicklung bis 2030  162 MILLIONEN EURO STEHEN ZUR VERFÜGUNG Straßenbauprogramm für 2023 IHK ZU SCHWERIN Kristin Just  0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de Der Baukalender für das Jahr 2023 steht unter www. strassen-mv.de zur Verfügung. Bilder: nordreport/Jens Büttner 16  Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 2023

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